Mitten in der laufenden Impfkampagne wollen Praxen im Rheinland auf Astrazeneca verzichten. Der Impfstoff werde zunehmend ein "Ladenhüter", sagte der Chef des Hausärzteverbands.
Die Hausärzte in Nordrhein-Westfalen wollen wegen mangelnder Akzeptanz auf den Corona-Impfstoff von Astrazeneca verzichten. Das sagte der Chef des Hausärzteverbandes Nordrhein, Oliver Funken, der "Rheinischen Post".
Daher sei man nun gezwungen, auf Astrazeneca zu verzichten, obwohl es sich um einen guten Impfstoff handele, der auch vor der Delta-Variante schütze. "Wir werden den Impfstoff jetzt aber verwerfen und Biontech einsetzen", sagte Funken.
Verband: Patienten bevorzugen Biontech-Impfstoff
Viele Patienten wünschten die Möglichkeit, zu Biontech zu wechseln, häufig auch, weil sie so schneller zur Zweitimpfung kommen können. Das sei verständlich, so Funken. "Für die Hausärzte bedeutet das andererseits organisatorischen Stress. Termine müssen neu vergeben, Impfstoffe anders verplant werden", sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein.
Erst für alle, dann nur für über 60-Jährige, jetzt die Zweitimpfung mit einem Vakzin eines anderen Herstellers - die Empfehlungen der Stiko zum Corona-Impfstoff von Astrazeneca verunsichern viele.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte am vergangenen Donnerstag überraschend mitgeteilt, dass Menschen, die eine erste Dosis des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca erhalten haben, künftig unabhängig vom Alter als zweite Spritze einen mRNA-Impfstoff wie den von Biontech oder Moderna erhalten sollen.
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