Der russische Impfstoff Sputnik V könnte schon bald in der EU eingesetzt werden. Der Leiter der Ständigen Impfkommission begrüßt das. Zweifel an der Herkunft seien unbegründet.
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Der russische Impfstoff Sputnik V ist ähnlich aufgebaut wie Astrazeneca – in beiden Fällen handelt es sich um einen Vektorimpfstoff. Man nutzt ein Vektorvirus und baut ihm die zusätzlichen genetischen Informationen zu dem Spike-Protein von Sars-Cov-2 ein.
Trotzdem wird der Einsatz eines russischen Impfstoffes in der EU scheinbar weitaus skeptischer gesehen als sein britisch-schwedisches Pendant. Der Chef der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, kann diese Skepsis nicht teilen.
Was lief bei Sputnik anders als bei den anderen Impfstoffen?
Für die Entwicklung und Zulassung eines Impfstoffes gibt es verschiedene Studien – eine besondere Rolle spielt dabei die sogenannte Phase III-Studie. Hier wird der Impfstoff an einem größeren Patientenkollektiv erprobt. Das Ziel: Man will herausfinden, ob sich die Wirksamkeit und die Unbedenklichkeit auch bei vielen unterschiedlichen Patientinnen und Patienten bestätigen lassen. Normalerweise werden dazu Probandinnen und Probanden eingesetzt – in Russland waren die Studien-Teilnehmenden die Bevölkerung selbst.
"Das Ungewöhnliche daran ist aus unserer Sicht ja nur, dass man die Testphase gleich in einem Experiment in der Bevölkerung gemacht hat. Das ist ungewöhnlich und auch bei uns und auch in allen anderen westlichen Ländern so nicht möglich. Aber das ist nun mal so gemacht worden", sagt Thomas Mertens, Leiter der Ständigen Impfkommission (STIKO) des RKI.
Wie geht es jetzt weiter mit dem Impfstoff Sputnik V?
Dieses Verfahren ist zwar untypisch, dennoch seien die Daten von Sputnik V durchaus tragbar. Und: Sie sehen vielversprechend aus. "Wenn die Daten jetzt gut erhoben worden sind und ausgewertet werden können, dann entspricht das einer Phase III-Studie, die jetzt publiziert worden ist." Und weiter:
Eine Publikation reiche aber nicht aus. Jetzt müsse man sich die Originaldaten anschauen und sie mit den Aussagen in der Publikation abgleichen. "Da setzen sich Wissenschaftler hin und prüfen diese Daten und rechnen auch aus diesen Daten ihre eigene Schlussfolgerung aus. Sie vollziehen also sozusagen die Schlussfolgerung nach.“
Dies habe nichts damit zu tun, dass der Impfstoff aus Russland kommt: "Das ist ein ganz normales Vorgehen, das ist immer so, egal wo der Impfstoff herkommt.“
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Sollte man dennoch vorsichtig sein mit dem Einsatz eines russischen Impfstoffes?
Die Sicherheitsstandards für neue Impfstoffe dürften laut Mertens nicht von dem Herkunftsland abhängig gemacht werden. Es sei eine unsinnige Diskussion, "ob man nun einen russischen, chinesischen oder was immer für einen Impfstoff vorliegen hat."
Die Zulassung dürfe also nicht unnötig in die Länge gezogen werden. Vor ein paar Wochen hätte man außerdem noch vor einer zu schnellen Zulassung gewarnt. "Da war ja die große Befürchtung, dass dann irgendwelche Sicherheitsmängel oder Nebenwirkungen auftreten können. Also wir können jetzt die Argumentation nicht plötzlich umdrehen, weil das gerade Mode ist, sondern wir müssen uns an die Vorgehensweisen halten, die sinnvoll und angemessen sind.“
Können Daten unvollständig oder gefälscht sein?
Ob Daten unvollständig sind, ließe sich laut Mertens relativ schnell prüfen. "Die eigentliche Frage ist eher, ob diese Daten sozusagen gefälscht sein könnten. Nun gehe ich aber wirklich nicht davon aus, dass weder in Russland noch in China Daten in einem großen Umfang fälschen würden.“ Umso wichtiger sei es jetzt, die Originaldaten zu prüfen, also die Daten, die während der Studie erhoben worden sind.
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