Mit der Beteiligung der Hausärzte beginnt die nächste Corona-Impfphase. Damit sind viele Hoffnungen verbunden. Im EU-Vergleich steht Deutschland eher mittelmäßig da.
Mit den ersten Corona-Impfungen bei Hausärzten ist der Startschuss für eine deutliche Verbreiterung der Impfkampagne in Deutschland gefallen. Im Vergleich steht Deutschland nicht so gut da. Weltweit sind Staaten wie Israel, Großbritannien und die USA deutlich weiter - und auch im EU-Vergleich liegt die Bundesrepublik unter dem Schnitt.
Laut der EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde ECDC haben 14,2 Prozent aller Erwachsenen in der EU bisher eine erste Dosis der Corona-Impfung erhalten. In Deutschland sind es 12,9 Prozent. Die zweite Dosis bekamen demnach in der EU 6 Prozent, in Deutschland 5,6 Prozent.
EU verfehlt Impfziel
Allerdings hat die EU auch insgesamt das selbstgesteckte Ziel verfehlt, bis Ende März mindestens 80 Prozent der ab 80-Jährigen gegen Corona zu impfen. Das sei auf "verschiedene Gründe" zurückzuführen, sagte am Dienstag ein Sprecher der EU-Kommission.
Nach einer ECDC-Statistik, die sich auf 23 Länder bezieht, erhielten rund 60 Prozent der ab 80-Jährigen bis zum 5. April mindestens eine Impfdosis, knapp 30 Prozent erhielten die beiden Dosen des Vakzins, die für eine vollständige Impfung erforderlich sind. Demnach schaffte es kein einziger Staat, 80 Prozent der ab 80-Jährigen vollständig zu impfen. Bei der Erstdosis erreichten Finnland, Schweden, Irland, Portugal und Malta das 80-Prozent-Ziel. Für Deutschland werden die Daten nicht dezidiert nach Alter ausgewiesen.
Auch innerhalb Deutschlands unterscheidet sich das Impftempo: Spitzenreiter ist aktuell Bremen mit 209 verabreichten Impfdosen je 1.000 Einwohner, Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern mit 162.
Insgesamt wurden 77 Prozent der gelieferten Impfdosen gespritzt. Auch hier gibt es große Länderunterschiede. Von Biontech liegt am wenigsten auf Lager. Von Astrazeneca wurde bundesweit gut, von Moderna knapp die Hälfte verimpft.