Heute beginnt die Corona-Impfkampagne in Deutschland und vielen weiteren EU-Ländern. Kriminelle versuchten bereits, die immense Nachfrage auszunutzen, warnt Europol.
Zum Start der Corona-Impfkampagne in Deutschland und vielen weiteren EU-Staaten hat die europäische Polizeibehörde Europol vor Betrug und anderen Straftaten in Verbindung mit Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 gewarnt.
"Wir haben den Mitgliedstaaten bereits eine Warnmeldung übermittelt und sie aufgerufen, sehr wachsam zu sein", sagte Europol-Direktorin Catherine De Bolle den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Betrug und gefälschte Impfstoffe
Es bestehe die reale Gefahr, dass kriminelle Gruppen versuchten, den Bedarf an Impfstoffen für ihre Verbrechen auszunutzen, sagte De Bolle.
So werde von Kriminellen etwa Impfstoff angeboten, der nach der Bezahlung gar nicht geliefert werde. "Oder die Täter bieten gefälschten Impfstoff an. Wenn man Opfer eines solchen Betrugs wird, kann das natürlich ernste gesundheitliche Folgen haben", sagte die Europol-Direktorin.
Es gebe schon Impfstoff-Angebote zum Beispiel in sozialen Netzwerken, so De Bolle. "Wir haben bereits solche Hinweise."
- Bundesweite Corona-Impfungen angelaufen
In Deutschland haben die bundesweiten Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. In Berlin kam eine 101-Jährige zuerst an die Reihe. In vielen EU-Ländern wird ab heute geimpft.
Transporte im Visier
De Bolle warnte zugleich vor Diebstahlversuchen. Im ersten Shutdown während des Frühjahrs hätten es Banden zum Beispiel auf Schutzmasken-Transporte abgesehen. "Das ist jetzt auch beim Impfstoff eine Gefahr", sagte De Bolle.
Europol versuche, mögliche Hotspots zu identifizieren, an denen eine besonders hohe Gefahr für entsprechende Straftaten bestehen können - und warne dann die nationalen Behörden. "Außerdem gibt es auch eine spezielle Polizei-Kooperation in der EU, um die Transporte zu beschützen."