Die Impfung von Kindern gegen das Coronavirus soll diese Woche beginnen. So soll auch der Präsenzunterricht gesichert werden, sagt Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger.
Bei welchen Vorerkrankungen sollten Eltern ihre Kinder impfen lassen? Wie gut schützen Impfstoffe vor Omikron? Fragen an Prof. Leif Erik Sander, Impfstoffforschung Charité Berlin.
Die Impfungen von Fünf- bis Elfjährigen gegen das Coronavirus sollen in dieser Woche in Deutschland anlaufen. Vertreter aus Politik und Medizin empfehlen das Impfangebot wahrzunehmen und erwarten hohe Impfbereitschaft.
Insbesondere die Impfung von Schulkindern sei ein wichtiger Beitrag, um den Präsenzunterricht in Schulen zu sichern. "Wir sollten alle Möglichkeiten ausschöpfen, um erneute flächendeckende Schulschließungen zu verhindern", sagte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Start der Impfstoff-Auslieferungen
Das Bundesgesundheitsministerium hatte den Start der Auslieferung des Kindervakzins von Biontech/Pfizer angekündigt. Wann es konkret mit ersten Impfungen losgeht, variiert indes. In Bremen wurde ein zentrales Kinderimpfzentrum für Fünf- bis Elfjährige eingerichtet, das ab Dienstag den Betrieb aufnimmt. In den Impfstellen der Kommunen und Kreise in Nordrhein-Westfalen soll es ab Freitag ein Angebot geben.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag werden über 2,2 Millionen Dosen des Kinderimpfstoffs an die pharmazeutischen Großhandlungen verteilt. Zusätzlich gebe es noch Länderkontingente, die zur Verfügung gestellt werden, teilte das Ministerium mit. Auch Kinderarztpraxen nehmen teil.
Heute startet die Auslieferung der Corona-Impfstoffe für Kinder. Zur Eindämmung der Pandemie können nun auch Fünf- bis Elfjährige geimpft werden.
Sorgen um ausreichende Belieferung von Praxen
Der Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, Thomas Fischbach, sagt der "Rheinischen Post", die Praxen seien weitestgehend gut vorbereitet. Er gehe außerdem von einer hohen Impfbereitschaft aus. Ein potenzielles Problem sieht der Verbandschef hingegen bei der Belieferung mit Impfstoff, dort habe es schon bei den über Zwölfjährigen Probleme gegeben.
Arztpraxen bestellen die Impfstoffe über die Apotheken. Nach Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die sich auf das Ministerium berief, haben die Praxen für diese Woche rund 800.000 Dosen angefordert - diese würden ab Montag bis spätestens Mittwoch komplett ausgeliefert.
- "In der Summe vernünftige Empfehlung"
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Prof. Thomas Mertens, begründet die eingeschränkte Empfehlung zum Impfen für 5- bis 11- Jährige damit, dass "die gesamte Datenlage, die wir analysiert haben", keine "eindeutige Empfehlung" hergebe.
Hintergrund: Empfehlung der Stiko
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hatte eine Impfung von Kindern von fünf bis elf Jahren empfohlen, die Risikofaktoren für einen schweren Covid-19-Verlauf oder Angehörige mit hohem Risiko haben. Außerdem können Eltern nach individueller Aufklärung auch ihre gesunden Kinder impfen lassen.
Für Fünf- bis Elfjährige wird ein niedriger dosiertes und anders abgefülltes Präparat im Vergleich zum herkömmlichen Biontech/Pfizer-Impfstoff verwendet.