Welche Nebenwirkungen können bei der Corona-Impfung auftreten und wie gefährlich sind sie? Das Paul-Ehrlich-Institut wertet Meldungen über Nebenwirkungen aus.
Das bundeseigene Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat bislang keine Hinweise auf möglicherweise vermehrt auftretende Nebenwirkungen bei Impfungen gegen das Coronavirus feststellen können. Die Werte seien konsistent zu den Daten aus den klinischen Zulassungsstudien und zudem statistisch unauffällig.
Folgende Meldungen sind bis Sonntag beim PEI eingegangen:
- 325 Verdachtsfälle
- darunter 51 Verdachtsfälle mit schwerwiegenden Nebenwirkungen
- sieben Todesfälle nach Impfungen
Das entspricht 0,53 Verdachtsfällen pro 1.000 Impfdosen beziehungsweise 0,08 Verdachtsfällen für schwerwiegende Nebenwirkungen pro 1.000 Impfdosen. Bis Sonntag waren in Deutschland laut Robert-Koch-Institut (RKI) bereits mehr als 600.000 Impfungen verabreicht worden. Mittlerweile sind 842.455 Menschen geimpft.
Kein Zusammenhang zwischen Impfung und Tod
PEI-Präsident Klaus Cichutek betonte, dass die Risiken der beiden zugelassenen Impfstoffe nach bisherigen Stand "sehr, sehr begrenzt" seien. Zudem betonte PEI-Expertin Brigitte Keller-Stanislawski dass es sich um Verdachtsfälle handle, bei denen ein kausaler Zusammenhang zur Impfung nicht belegt sei.
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Laut PEI wurden seit Sonntag drei weitere Todesfälle nach Impfungen gemeldet, so dass sich die Zahl auf zehn Tote erhöht. Die Fachbehörde ging aber nicht davon aus, dass ein Zusammenhang bestand. Es habe sich um Patienten mit "gravierenden Grunderkrankungen" gehandelt, die sich teilweise sogar bereits in Palliativbehandlung befunden hätten, sagte Keller-Stanislawski.
Tote nach Corona-Impfung
- litten an schweren Grunderkrankungen,
- waren zwischen 79 und 93 Jahre alt,
- starben wenige Stunden bis vier Tage nach Impfung.
Das PEI gehe aufgrund aller bislang vorliegenden Informationen davon aus, dass diese Menschen "an ihren Grunderkrankungen in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung" verstorben seien.
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Stärkere Nebenwirkungen als bei Grippe-Impfung
Die bei weitem häufigsten Nebenwirkungen, über die berichtet wurde, waren Kopfschmerzen, Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit und Gliederschmerzen. Solche vorübergehenden Nebenwirkungen seien etwas stärker als die einer Grippe-Impfung, sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek.
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Auch für Allergiker gebe es keine Kontra-Indikation, sie sollten aber nach der Impfung sicherheitshalber 15 Minuten zur Beobachtung im Impfzentrum bleiben.
Das PEI will künftig wöchentlich über die gemeldeten Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung informieren.
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