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Corona-Impfung in der Pflege : Patientenschutz warnt vor Schnellschüssen

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Patientenschützer warnen vor überhasteten Corona-Impfungen in Pflegeheimen. Es drohten Konflikte mit bestehender Medikation und medizinischer Vorgeschichte der Bewohner.

Besucherin Rosemarie Wrobel wird im Alten- und Pflegeheim Haus am Maienplatz vor einem Besuch ihrer Mutter mit einem Corona-Schnelltest getestet.
Menschen ab 80 Jahren sowie Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen sollen als erstes geimpft werden.
Quelle: dpa

Die Stiftung Patientenschutz warnt vor schlecht vorbereiteten Corona-Impfungen in Pflegeheimen. Es wäre für die Impfkampagne fatal, wenn es Konflikte mit bestehender Medikation und medizinischer Vorgeschichte geben würde, die im Vorhinein nicht gründlich geprüft worden seien.

"Man kann nicht einfach in ein Pflegeheim gehen und dort alle Bewohnerinnen und Bewohner impfen", sagte der Stiftungsvorsitzende Eugen Brysch dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Die Impfung von Demenzkranken ohne die Zustimmung eines Betreuers oder Bevollmächtigten sei nicht erlaubt.

Corona-Impfung: Ärztliche Beratung vorab

"Das wäre rechtlich gesehen schlichtweg Körperverletzung", sagte Brysch. Nach Angaben des Patientenschützers leiden 1,6 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland an Demenz und sind deshalb nicht einwilligungsfähig.

Davon lebten 600.000 Betroffene in Pflegeheimen, dies seien zwei Drittel aller Bewohner. Bevor ein Betreuer oder Bevollmächtigter in die Impfung eines Demenzkranken einwillige, müsse eine Beratung durch einen Arzt erfolgen, erläuterte Brysch.

Probedurchlauf Impfen in Pflegeeinrichtung

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Seit rund zwei Wochen liegen in Pflegeheimen Impf-Einwilligungen aus. Noch vor der europaweiten Zulassung des Corona-Impfstoffs. Die Diakonie kritisiert dies scharf.

von Lukas Wilhelm

Pauschale Einwilligung gefährlich?

Dabei hätten die Mediziner die Krankengeschichte, den Immunstatus und auch Allergien in den Blick zu nehmen. Mittlerweile hätten Pflegeheime zusammen mit Gesundheitsämtern pauschale Einwilligungserklärungen von ihren Bewohnern eingeholt, sagte der Stiftungsvorsitzende:

Dabei bestehen Zweifel, ob die strengen Anforderungen an eine individuelle ärztliche Aufklärung immer erfüllt wurden.
Eugen Brysch, Vorsitzender Stiftung Patientenschutz

Es wäre für die Impfkampagne "fatal", wenn sich bei Konflikten im Nachhinein herausstellen würde, "dass die gebotene Sorgfalt außer Acht gelassen wurde", warnte Brysch.

Impfstart nach Weihnachten geplant

Die Impfungen gegen das Coronavirus sollen in Deutschland direkt nach Weihnachten beginnen. Als erstes sollen Menschen ab 80 Jahren sowie Bewohner und Mitarbeiter von Pflegeheimen geimpft werden.

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