Die Zahl der Infektionen in Deutschland entwickelt sich weiter positiv. Neben Vorbildregionen mit niedriger Inzidenz gibt es aber auch Hotspots mit weiterhin sehr hohen Werten.
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist weiter gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) beziffert sie am Sonntagmorgen mit 146,5, das erneut ein leichter Rückgang im Vergleich zum Samstag. Damit ist dieser Wert den sechsten Tag in Folge rückläufig und so niedrig, wie seit Mitte April nicht mehr.
Wie es scheint, gehen die Zahlen aktuell also in die richtige Richtung. Auch Experten, wie den SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, sind optimistisch:
Große Unterschiede zwischen Norden und Süden
Dennoch gibt es große Unterschiede bei den aktuellen Zahlen. Während Regionen im äußersten Norden Deutschlands, an der Grenze zu Dänemark und in Niedersachen oft sogar weit unter der 50er-Inzidenz bleiben, sind Städte in Bundesländern wie Sachsen, Thüringen und Teilen von Bayern und Baden-Württemberg weiterhin Corona-Hotspots mit Ansteckungswerten von bis zu über 300 Fällen pro 100.000 Einwohnern.
Das bedeutet, dass die Bundes-Notbremse, die seit dem 24. April greift, sobald die Sieben-Tage-Inzidenz an drei Tagen in Folge den Wert von 100 übersteigt, im Norden in einigen Teilen gar nicht zum Einsatz kommen muss.
Auch Landkreise und kreisfreise Städte wie der Erzgebirgkreis mit 374, Schweinfurt mit 358 oder Pforzheim mit 319 reißen die 300er-Marke. Insgesamt liegen derzeit weiterhin mehr als 150 Landkreise und kreisfreise Städte über dem Höchstwert der Bundes-Notbremse von 165. Städte, die vor allem im Süden und Osten liegen, mit wenigen Ausreißern im Norden (Vechta, 259/ Salzgitter, 214) und einigen im Westen.
Impfungen von Kindern und Jugendlichen als weitere Hoffnung
Große Hoffnung liegt weiterhin auf dem Impffortschirtt. Auch das Impfen von Kindern und Jugendlichen könnte die Infektionsdynamik in der Breite entscheidend reduzieren. Gesundheitsminister Jens Spahn hofft auf Erleichterungen im Schulbetrieb durch eine schnelle Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer für Kinder im Alter ab zwölf Jahren.
Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hatte betont, dass Kinder selber zwar eher milde Covid-19-Verläufe aufwiesen, jedoch als potenzielle Überträger gelten.
Sofern eine Zulassung erfolge, könnten Schüler und Studenten in den Sommerferien geimpft werden, sagte Spahn in Hamburg beim Besuch eines Impfzentrums. Dann könne es in Schulen "nach den Sommerferien auch anders, mit mehr Normalität wieder losgehen".