Intensivmediziner Janssens hat im ZDF erneut auf die kritische Lage in Intensivstationen aufmerksam gemacht. Die Belastungen für die Kliniken seien "extrem".
Die hohe Zahl an Corona-Infektionen schlägt sich auch auf Bayerns Intensivstationen nieder. Die Sorge, dass es zu Engpässen kommt, bleibt bei Ärzten und Pflegern bestehen.
Die Lage in den Kliniken spitzt sich zu: Es müssen zu viele Patienten beatmet werden, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung der Intensivmediziner (DIVI), Uwe Janssens, im ZDF.
Durch die anhaltenden hohen Infektionszahlen der letzten Wochen hätte es schon vor Weihnachten sehr hohe Zahlen auf den Intensivstationen gegeben, so Janssens. Und weiter:
In Berlin beispielsweise stünden die großen Kliniken zwar nicht mit dem Rücken zur Wand, sie könnten es noch schaffen, aber es sei eine "extreme Belastung". "Sie müssen sich vorstellen, da liegen allein in der Universtitätsklinik 150 beatmete Patienten mit Covid-19", sagte Janssens.
Zu viele Patienten müssen beatmet werden, sagt der Intensivmediziner Prof. Uwe Janssens. Eine Diskussion über mögliche Privilegien für Geimpfte bezeichnet er als überflüssig und viel zu früh. Wichtig sei, möglichst viele Impfgegner zu überzeugen, um die …
Shutdown und Impfungen zur Bekämpfung der Krise
Dabei blicke die Vereinigung gespannt auf die Beratungen der Ministerpräsidenten Anfang Januar, denn "eine Entspannung durch Lockdown-Maßnahmen" erwartet die Expertenrunde "beim derzeitigen Geschehen" frühstens im März oder April.
Auch die positiven Effekte der Impfungen werde man voraussichtlich erst Mitte/Ende des kommenden Jahres spüren.
Sonderrechte für Geimpfte?
Eine Debatte um Privilegien für Geimpfte könne der Intensivmediziner auf menschlicher Ebene nachvollziehen. Trotzdem sei die Diskussion "zur jetzigen Zeit nicht angebracht" und bezeichnet sie als überflüssig und viel zu früh.
Ganz im Gegenteil: Wichtig sei es, möglichst viele Menschen vom Impfen zu begeistern. Erst wenn viele geimpft seien, würde eine solche Debatte Sinn machen.
Wie soll die Gesellschaft umgehen mit denen, die sich nicht impfen lassen wollen? Kann ihnen ein Restaurantbesuch oder eine Flugreise verwehrt werden? Keine Impfpflicht durch die Hintertür, sagt die Politik. Doch es bleiben viele Fragen.
Impfungen sind "wichtiger Weg"
"Wir stehen am Anfang der Impfkampagne", gibt Janssens weiter zu verstehen. Noch seien nicht Millionen, sondern nur Tausende Menschen geimpft. Noch könne man nicht berichten, wie gut die Impfung vertragen werde.
Dennoch: Die Impfungen seien ein "wichtiger Weg, ein gesellschaftlicher Weg", der gegangen werden müsse, um "die Pandemie endlich in den Griff zu bekommen."
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Zahlen, Zahlen - welche Zahlen?
Längerer Shutdown? Nächsten Dienstag wird das entschieden. Fragt sich, auf welcher Grundlage - denn die Zahlen sind zurzeit unvollständig. Und schuld daran ist irgendwie: niemand.