Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen wollen die Klinken in Deutschland vorübergehend von administrativen Aufgaben entlastet werden.
Die Kliniken in Deutschland verlangen vorübergehende bürokratische Erleichterungen während der Corona-Pandemie. Auf diese Weise solle erreicht werden, dass sich die Beschäftigten mehr auf die Patientenversorgung und die Notfallorganisation konzentrieren könnten, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
In der aktuellen Situation sei mit "extrem stark steigenden" Corona-Infektionszahlen zu rechnen, sagte Gaß mit Blick auf die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus. Die Folgen für die Belegung der Krankenhäuser ließen sich noch nicht genau abschätzen.
Gaß: "Von allen bürokratischen Lasten befreien"
Konkret plädierte Gaß dafür, dass auf die Prüfungen der Krankenhäuser durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen bis zum Ende der Pandemie verzichtet wird. Alle Fristen zur Vorlage von Nachweisen gegenüber dem Medizinischen Dienst, den Krankenkassen und Behörden sollten vorübergehend ausgesetzt werden, verlangte er.
Eine solche Entlastung der Kliniken stehe auch im Einklang mit dem Koalitionsvertrag, wonach übermäßige Bürokratie abgebaut werden müsse. In der gegenwärtigen Lage wäre es "absolut richtig", wenn die Ministerpräsidentenkonferenz "uns von allen bürokratischen Lasten befreien würde", forderte der Chef der Krankenhausgesellschaft.
Stufenplan für Maßnahmen
Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sprach Gaß außerdem davon, dass er von der Ministerpräsidentenkonferenz einen Stufenplan für die zu erwartende Steigerung der Infektionszahlen erwartet. "Das heißt, welche Maßnahmen zu welchem Zeitpunkt eingesetzt werden sollen." Es dürfe keinesfalls zu einer ähnlichen Lage wie im Frühjahr 2020 kommen.
Noch dominiert die Delta-Variante die Intensivstationen, sagt Divi-Präsident Gernot Marx im ZDF. Aber wegen Omikron werde mit "etlichen" neuen Patienten gerechnet.