Die Krankenhausgesellschaft rechnet nicht mehr mit einer Überlastung des Gesundheitssystems durch Omikron. Der Hausärzteverband fordert einen Plan für durchdachte Lockerungen.
Der Chef der Deutschen Krankenhaus-Gesellschaft, Gerald Gaß, geht davon aus, dass die Kliniken die Omikron-Welle gut bewältigen können. Für Lockerungen sei es dennoch zu früh.
Gerald Gaß, Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), hat Entwarnung für die deutschen Krankenhäuser angesichts der Omikron-Welle gegeben. Der "Bild" sagte er:
Zuvor hatte der DKG-Chef wiederholt gewarnt, dass die explodierenden Infektionszahlen das Gesundheitssystem überlasten könnten.
Gaß: Maßnahmen haben Welle abgemildert
Ein entscheidender Grund dafür, dass es anders gekommen sei, seien die aktuellen Corona-Maßnahmen. Diese hätten "deutlich dazu beigetragen, dass die befürchtete Welle weniger hoch war als befürchtet", sagte Gaß.
Er sprach sich dafür aus, die Maßnahmen bis zum Höhepunkt der Omikron-Welle beizubehalten, den die Bundesregierung in ein bis zwei Wochen erwartet.
DKG-Chef: Scheitelpunkt abwarten
Nach dem Scheitelpunkt könnte die Politik Gaß zufolge "ohne Zweifel ...":
Gesundheitsminister Lauterbach rechnet vor, dass bei Öffnungen wie in Israel aktuell bis zu 500 Menschen pro Tag sterben könnten. Doch bis Ostern werde die Omikron-Welle brechen.
Hausärzteverband: Keine uneinheitlichen Lockerungen
Der Hausärzteverband hat unterdessen von der Bundesregierung einen Plan für den Ausstieg aus den Corona-Beschränkungen verlangt. Verbandschef Ulrich Weigeldt sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND):
"Was nicht passieren darf, ist, dass hektisch uneinheitliche und nicht durchdachte Lockerungsmaßnahmen beschlossen werden", so Weigeldt.
Weigeldt: Kritik an Datenlage
Aktuell seien in den Praxen zwar mehr Corona-Patienten, aber die Verläufe seien deutlich milder. Weigeldt kritisierte zugleich die unklare Datenlage, vor allem in den Krankenhäusern.
"Wir wissen in der Regel nicht, wie viele der Hospitalisierten aufgrund ihrer Corona-Infektion eingeliefert wurden und bei wie vielen es sich um einen Nebenbefund handelt", sagte Weigeldt. Und weiter: