Mund-Nasen-Bedeckungen können die Gefahr, sich mit Covid-19 zu infizieren, deutlich senken. Ein Studie wertete die Infektionen in deutschen Städten mit und ohne Maskenpflicht aus.
Ein Mund-Nasen-Schutz verringert das Corona-Infektionsrisiko einer Studie zufolge um fast die Hälfte - um durchschnittlich rund 45 Prozent.
"Oder noch anschaulicher: Statt 20.000 Neuinfektionen am Tag hätten wir ohne Masken rund 38.000", sagte Wälde, einer der Autoren der in der Fachzeitschrift "PNAS" veröffentlichten Studie. Sein Fazit: "Jeder sollte Masken tragen, um sich und andere vor Infektionen zu schützen."
Sonderweg Jena untersucht
Wälde hatte mit drei anderen Wirtschaftswissenschaftlern den Sonderweg Jena untersucht und mit Daten aus ähnlichen deutschen Städten verglichen.
In der thüringischen Stadt wurden Schutzmasken - begleitet von einer Öffentlichkeitskampagne - bereits am 6. April eingeführt und damit rund drei Wochen früher als in den meisten anderen deutschen Kreisen und Städten.
Die Wissenschaftler verglichen Jena mit Städten wie Trier, Darmstadt, Cloppenburg und Rostock. Dort waren Infektionsgeschehen, Bevölkerungsdichte, Durchschnittsalter, Seniorenanteil sowie die Ausstattung mit Ärzten und Apotheken ähnlich wie in Jena. "Wir haben geschaut, was in Jena und in den Vergleichsregionen drei Wochen nach der Einführung der Maskenpflicht passiert."
Signaleffekte nicht vollständig ausgeschlossen
Um weitere Effekte auszuschließen, berücksichtigten die Wissenschaftler andere Regelungen in Deutschland in dieser Zeit. "Es gab keine Änderungen von Verordnungen in Jena und Thüringen acht bis zwölf Tage vor und nach dem 6. April", sagte Wälde.
"Damit war klar, dass wir den Effekt von Masken identifiziert haben. Nicht vollständig ausschließen können wir sonstige Verhaltensänderungen durch Signaleffekte." Ein solcher Signaleffekt wäre etwa, dass sich Menschen in Gegenwart von Masken generell vorsichtiger verhalten.