Immer mehr Menschen sitzen in der Corona-Krise im Homeoffice - meist in legerer Kleidung. Die Jogginghose boomt, könnte man meinen. Doch stimmt das auch? Was Marktforscher sagen.
"Wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren", sagte der verstorbene Modedesigner Karl Lagerfeld einst. Doch derzeit wird schon von einer Ära der Jogginghose gesprochen. Schließlich säßen Millionen Menschen wegen Corona im Homeoffice im gemütlichen Dress.
Die bequeme, weiche Sporthose boome, junge Leute, vor allem Männer, tragen Sweatpants schon lange auch auf der Straße. Selbst Influencerinnen posierten nun darin auf der heimischen Couch statt im Kleid an pittoresken Orten.
Mehr Geld für die "Jogginghose für zu Hause"
Doch die Marktforscher können keinen direkten Boom im Corona-Jahr 2020 ausmachen, zumindest nicht, was die Verkaufszahlen angeht. "Die Menge der insgesamt verkauften Jogginghosen steigt nicht, geht aber - zumindest bei den Herren - deutlich weniger zurück als der Gesamtmarkt Hose", erklärt das Konsumforschungsunternehmen GfK in Nürnberg.
Und: Männer geben für die 'Jogginghose für Zuhause' mehr aus als Frauen und deutlich mehr als im Jahr davor." Also relativ gesehen boomt die Jogginghose tatsächlich.
Mode als Stimmungsbarometer
Zu Lagerfelds Anti-Jogginghosen-Spruch schreibt der "Tagesspiegel", der 2019 gestorbene Lagerfeld habe verstanden, dass Mode immer ein Seismograph für die Sehnsüchte der Leute sei. Deshalb:
Die Priorität liege, den Zeiten angemessen, darauf, sich wohlzufühlen - nicht zu repräsentieren. Laut Modeexperte Carl Tillessen vom Deutschen Mode-Institut in Köln bleibt die Jogginghose noch lange angesagt: "Wir haben ein Jahr lang die pflegeleichteste und bequemste Kleidung, die es auf dem Markt gibt, getragen und das werden wir auch nicht wieder aufgeben."
Dieser Hut sorgt für Aufsehen, denn sein Durchmesser von 1,50 Meter soll für den nötigen Mindestabstand sorgen.