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Reinfektionen mit Omikron : So schnell können Sie sich neu anstecken

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Schnelle Reinfektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus sind möglich - aber eher unwahrscheinlich. Virologen erklären bei ZDFheute, was Sie dazu wissen müssen.

Berlin: Eine Frau liegt im Bett und putzt sich am die Nase.
Wie lange ist man immun, wenn man eine Corona-Infektion mit der Omikron-Variante durchgemacht hat?
Quelle: Maurizio Gambarini/dpa

Die Omikron-Variante des Coronavirus treibt nicht nur die Fallzahlen der Neuinfektionen nach oben - auch Geimpfte und sogar alle, die Corona bereits durchgemacht hatten, können sich nicht in Sicherheit wiegen: Die Omikron-Welle trifft auch Genesene wieder.

Wie hoch ist das Risiko für eine Reinfektion? Wie lange bin ich immun? Wie harmlos oder heftig wird der zweite Verlauf und wie gut schützt mich dann die Impfung? Die Virologen Helmut Fickenscher von der Christian-Albrechts-Universität in Kiel und Martin Stürmer vom IMD Labor Frankfurt am Main klären die wichtigsten Fragen bei ZDFheute.

Wie wahrscheinlich ist eine Reinfektion?

Eine Studie aus Dänemark hat über 1,8 Millionen Corona-Infektionen von Ende November 2021 bis Mitte Februar 2022 ausgewertet. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass es über 1.700 Fälle gab, in denen sich Menschen innerhalb von zwei Monaten erneut angesteckt hatten. Manche von ihnen infizierten sich allerdings auch noch mit der Delta-Variante, weil Omikron Ende 2021 noch weniger verbreitet war als heute.

Einige dieser Infizierten hatten sich sogar zwei Mal mit Omikron angesteckt: Die meisten von ihnen zuerst mit dem Subtyp BA.1 und dann mit dem neueren BA.2. Auffällig: Bei diesen Fällen waren fast 90 Prozent der Infizierten Kinder und Jugendliche - und ungeimpft. "Wir liefern also den Beweis dafür, dass Omicron BA.2-Reinfektionen kurz nach BA.1-Infektionen auftreten, aber selten sind", schreiben die Forscher in ihrer Studie.

Warum kommt es überhaupt zu Reinfektionen mit Omikron?

Der Schutz vor einer Infektion durch Impfungen sei bei Omikron "limitiert", weil der Impfstoff auf Basis der Wuhan-Variante entwickelt wurde, erklärt Helmut Fickenscher. Ähnlich äußerten sich zuletzt auch Martin Stürmer und der Immunologe Carsten Watzl bei ZDFheute. [Lesen Sie hier nach, warum die Inzidenz bei Geimpften so hoch ist] Und auch die Infektion selbst bewirke keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Neuansteckung:

Grundsätzlich wird das Immunsystem durch eine Infektion mit der Omikron-Variante nicht im gleichen Maß stimuliert wie durch eine Infektion mit der Delta-Variante - weil diese milden Verläufe das Immunsystem nicht so herausfordern.
Martin Stürmer, Virologe am IMD Labor Frankfurt

Dementsprechend sei auch der Schutz vor einer Reinfektion geringer. Aber: "Dass man sich innerhalb weniger Wochen zwei Mal ansteckt, ist eher selten, auch in der Omikron-Welle."

Einen ähnlichen Erklärungsversuch liefert Helmut Fickenscher:

Es ist für Atemwegserreger weit verbreitet, dass nur eine schwache Immunität entwickelt wird, sonst hätten wir eben auch nicht so viel Gelegenheit, einen Schnupfen einzufangen.
Helmut Fickenscher, Virologe an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel

Tatsächlich seien die Symptome einer unkomplizierten Omikron-Infektion ja auch ähnlich zu denen einer "ganz normalen Erkältung".

Corona-Update mit Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht

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7 min
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Bin ich als Geimpfter nach einer Omikron-Infektion immun?

"Wenn das Virus wiederkommt, wird mein Immunsystem schnell anspringen und das leicht abräumen", erklärt Stürmer. So sieht das auch Fickenscher: Man könnte damit rechnen, dass eine oder mehrere Corona-Infektionen zusammen mit den Impfungen "eine insgesamt recht gute Immunität" bewirken, die spätere Infektionen mild ablaufen lassen. Ungeimpfte hingegen müssten "diese breitere Immunität im Laufe der Jahre" erst durch weitere Infektionen mit anderen Corona-Varianten aufbauen, so Fickenscher.

Ab wann müsste man die Impfung auffrischen?

Drei Impfungen würden nach Meinung von Fickenscher höchstwahrscheinlich "längerfristig völlig ausreichen".

Dauerimpfen ist sicher keine Lösung.
Helmut Fickenscher, Virologe der Kieler Uni

Eine vierte Impfung sei vor allem für Risikogruppen sinnvoll - für ältere Menschen, bei denen Impfungen generell schlechter funktionieren oder Patienten mit besonderen Vorerkrankungen. "Aber für die Allgemeinbevölkerung ist es weiter nicht empfohlen", so Fickenscher.

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