Die Omikron-Welle sorgt für immer neue Höchststände an Corona-Erkrankungen. Die große Sorge: Ein Ausfall der kritischen Infrastruktur. Wie sieht es in den einzelnen Sparten aus?
Ist es nur die Ruhe vor dem Sturm oder treten die Befürchtungen wegen der sich schnell ausbreitenden Omikron-Variante doch nicht ein? Seit Wochen ist die Politik in großer Sorge wegen möglicher Ausfälle in wichtigen Bereichen der Infrastruktur des Landes. An diesem Montag beraten Bund und Länder erneut darüber.
Vor dem Jahreswechsel wurden bereits Kontaktbeschränkungen weiter verschärft. Daneben wurden auch Isolations- und Quarantänevorgaben gelockert, damit nicht zu viel Personal gleichzeitig ausfällt. Einige Bereiche melden inzwischen Probleme, andere nicht.
Energie und Wasserversorger
Energie- und Wasserversorger bezeichnen die Lage momentan als "weiterhin entspannt". Besonders für Leitwarten und Entstörungsdienste werde die Lage aber regelmäßig neu bewertet, heißt es beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft.
"Insbesondere für das Kernschlüsselpersonal bestehen seit Beginn der Pandemie besondere vorsorgende Schutzmaßnahmen, um den Eintrag und die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern."
Öffentliche Verkehrsmittel
Im Nahverkehr haben dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zufolge nur die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) das Angebot eingeschränkt. In der Hauptstadt sind die Infektionszahlen besonders hoch. Weitere Verkehrsunternehmen mit Angebotseinschränkungen seien nicht bekannt, teilte der VDV auf Anfrage mit.
Bei der Deutschen Bahn ist der Krankenstand nach Gewerkschaftsgaben zwar inzwischen höher als üblich. Es gibt aber noch keine Personalengpässe, die zu einer Einschränkung des Zugverkehrs führen würden.
Logistik
Alarmmeldungen gibt es aus der Logistik-Branche bisher nicht: Es seien keine außergewöhnlich hohen Krankenstände zu verzeichnen, teilte ein Sprecher des Bundesverbands Spedition und Logistik mit.
Kliniken
Weniger positive Rückmeldungen kommen dagegen aus den Kliniken. Dort werden derzeit überdurchschnittlich hohe Personalausfälle beklagt. Fast drei Viertel der Krankenhäuser berichten von höheren Personalausfällen in patientennahen Bereichen als um diese Jahreszeit üblich, wie aus einer Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts unter mehr als 240 Kliniken von Mitte der Woche hervorgeht.
Jedes zweite Krankenhaus gab in der Umfrage an, wegen des Personalmangels derzeit seine Betten auf den Allgemeinstationen nicht voll betreiben zu können, fast jedes zweite sagt dies über seine Intensivstationen.
Schulen
Die aktuellsten Zahlen der Kultusministerkonferenz zur Corona-Lage an Schulen in der Woche vom 10. bis 16. Januar, als alle Bundesländer nach den Weihnachtsferien wieder zurück im Schulbetrieb waren, bestätigen das nur zum Teil.
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Handel
Im deutschen Einzelhandel halten sich die Auswirkungen der
Omikron-Welle auf den Krankenstand bisher noch in Grenzen.
Man habe aber Vorbereitungen getroffen, wie Stellvertreter-Regelungen und Rotationsmodelle.
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