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"Game Over" für Corona : Wie fern ist das Pandemie-Ende?

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Tomas Pueyo wurde mit seinen Blogbeiträgen zu Corona bekannt. Nun sagt er: Die Pandemie ist nach Omikron vorbei. Auch die WHO ist in Europa optimistisch - Experten zweifeln jedoch.

Archiv: Eine Frau trägt am Nachmittag auf der Frankfurter Einkaufsmeile Zeil eine FFP-2-Maske in der Hand
Wann werden wir wieder ohne Pandemie leben?
Quelle: dpa

In vorherigen Corona-Wellen haben seine Blogeinträge weltweit für Aufsehen gesorgt: Tomas Pueyo wies damals auf dann sehr bekannte Strategien wie "Flatten the Curve" und "The Hammer and the Dance" hin. Jetzt veröffentlichte er einen neuen Artikel, der wieder einmal weite Kreise zieht. Darin argumentiert er, dass nach der Omikron-Welle Schluss mit der Pandemie sei.

Im Interview mit ZDFheute erklärt Pueyo, dass Omikron "der Schlüssel" und "der eine große Faktor" sei, der alles verändere. Diese Variante ließe sich nicht aufhalten, weshalb sich jetzt viele Menschen anstecken und auf natürliche Weise immunisieren würden.

Zudem sei die Variante "nicht mehr so stark, wir haben mehr Impfstoffe, wir haben mehr Behandlungsmöglichkeiten für Covid-19 durch Medikamente". Er schätzt, dass in etwa einem Monat die Pandemie offiziell für beendet erklärt werden könnte - außer, es gäbe "neue, ziemlich unwahrscheinliche Erkenntnisse".

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WHO hält Pandemie-Ende in Europa für "plausibel"

Mit seinen Aussagen lehnt sich Pueyo, der weder Virologe noch Epidemiologe ist, weit aus dem Fenster. Aber: Auch die WHO ist optimistisch. So erklärte der Europa-Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Hans Kluge, zuletzt gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass ein Ende der Corona-Pandemie in Europa nach der aktuellen Omikron-Welle nicht ausgeschlossen sei:

Es ist plausibel, dass die Region sich auf eine Endphase der Pandemie zubewegt.
Hans Kluge, Europa-Chef der WHO

Wenn die aktuelle Omikron-Welle in Europa abgeebbt sei, werde es "für einige Wochen und Monate eine globale Immunität geben, entweder dank der Impfung oder weil die Menschen wegen einer Infektion Immunität haben".

Hinsichtlich des bevorstehenden Frühlings und Sommers kämen noch jahreszeitliche Effekte hinzu. Deshalb würde es laut Kluge eine "Zeit der Ruhe geben", bevor Corona gegen Jahresende zurückkommen könnte - aber nicht unbedingt als Pandemie.

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WHO mahnt: Weiterhin ist Vorsicht geboten

Dennoch mahnt Kluge mit Blick auf neue, gefährlichere Virusmutationen zur Vorsicht. Das Coronavirus habe uns "mehr als einmal überrascht", erklärt er. Deshalb müsse man jetzt "sehr vorsichtig" sein.

Es wird viel über eine Endemie geredet, aber endemisch heißt, (...) dass es möglich ist vorherzusagen, was passieren wird.
Hans Kluge, Europa-Chef der WHO

Auch Virologe Christian Drosten zeigt sich eher zurückhaltend. Am Sonntag äußerte er im Deutschlandfunk die Befürchtung, dass zukünftig ein Virus entstehen könnte, das die stärksten Eigenschaften von Delta und Omikron vereine. Die natürliche Immunisierung sei ein Trugschluss.

Es sei zwar möglich, dass sich diejenigen ohne Immunität mit Omikron infizieren könnten und keinen schweren Verlauf hätten. Es sei aber auch möglich, dass plötzlich eine Omikron-Virusvariante kommen könnte, die schwerer krank mache. Ungeimpfte hätten dagegen keinen Immunschutz.

Pueyo: Ende der Corona-Maßnahmen muss festgelegt werden

Wenn es nach Pueyo ginge, könnte die Pandemie schon viel früher für beendet erklärt werden. Er fordert von Regierungen, eindeutig festzulegen, wann und unter welchen Voraussetzungen welche Maßnahmen fallen sollen. Denn das größte Risiko sei jetzt, dass man so weitermache wie bisher, anstatt zu erkennen, dass wir das Endstadium von Corona erreicht hätten.

Pueyo betont, er verstehe die Vorsicht von anderen Experten, da man "nicht 100 Prozent" sicher sein könne. Es sei durchaus möglich, dass eine weitere Welle folge. "Also wollen Epidemiologen nicht sagen: 'Lasst uns öffnen' um im zwei Monaten zu sagen, 'Oh, lasst uns das besser doch nicht machen.' Denn sie haben eine Verantwortung der Öffentlichkeit gegenüber und die Öffentlichkeit reagiert über oder sie reagiert zu wenig", so Pueyo. Er jedoch halte es für wahrscheinlicher, dass das Virus "weniger gefährlich statt aggressiver" werde und das wolle er transparent machen.

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