Sie sind hier:

Omikron plagt Impfweltmeister : Warum Israel so viele schwere Fälle hat

Datum:

Die Infektionszahlen in Israel sinken, die Impfrate ist hoch und trotzdem liegen so viele Menschen mit schweren Symptomen in den Krankenhäusern wie nie zuvor. Wie kommt das?

Pfleger und Ärzte versorgen einen Corona-Patienten
Experten gehen davon aus, dass die Omikron-Welle in Israel allmählich bricht.
Quelle: Imago

1.263 Patienten lagen gestern mit schweren Symptomen auf den Corona-Stationen des Landes. Das ist die höchste Zahl an schweren Fällen in Israel seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Und die Zahl wird noch steigen.

Wie ist das möglich, fragen sich viele Beobachter - beim Impfweltmeister, trotz vierter Impfung, trotz sinkender Infektionszahlen?

Welle hat Höhepunkt überschritten

Wie so oft hilft der nüchterne Blick auf die Zahlen weiter. Zunächst einmal: Dass der Anstieg der schweren Fälle weitergehen würde, hatten die Pandemie-Mathematiker lange vorausgesagt, obwohl die Omikron-Welle schon vor etwa zehn Tagen ihren Höhepunkt überschritten hatte. Und der entscheidende R-Wert auf mittlerweile 0,86 gesunken ist, der eindeutigste Indikator, dass die Welle abebbt.

Täglich mehrere Zehntausend Neuansteckungen

Doch dieses Virus ist anders als seine Vorgänger, im Guten wie im Schlechten. Es ist um ein Vielfaches ansteckender und zugleich um ein Vielfaches ungefährlicher. Es ist so ansteckend, dass es pro Tag noch immer mehrere Zehntausend Neuansteckungen gibt, die Dunkelziffer liegt beim Zwei- bis Dreifachen.

Insgesamt schätzen Experten, dass sich nur in dieser Welle zwischen zwei und drei, am Ende vielleicht sogar vier Millionen Menschen mit Omikron infiziert haben.

ZDFheute Infografik

Wir integrieren Bilder und andere Daten von Drittanbietern, u.a. die Software von Datawrapper für die Darstellung von ZDFheute Infografiken. Mit Ihrer Zustimmung werden diese angezeigt und die genutzte IP-Adresse dabei an externe Server übertragen. Über den Datenschutz dieser Anbieter können Sie sich auf den jeweiligen Seiten informieren. Um Ihre zukünftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Mein ZDF“ jederzeit widerrufen.

Impfschutz gegen Omikron-Variante?

Schützen die Impfungen denn gar nicht? Im Gegenteil - so gut wie nie zuvor. Denn die allermeisten Verläufe sind mild oder mit nicht so schweren Erkältungssymptomen verbunden.

Vergleicht man die Zahl der schweren Fälle mit der Zahl der Infizierten, dann liegt der Schutz vor schwerer Erkrankung bei weit über 90 Prozent. Die meisten Patienten auf den Intensivstationen sind über 60 und viele sind dort nicht nur wegen, sondern mit Corona, haben also Vorerkrankungen.

Ein Klick für den Datenschutz

Erst wenn Sie hier klicken, werden Bilder und andere Daten von Twitter nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Twitter übertragen. Über den Datenschutz dieses Social Media-Anbieters können Sie sich auf der Seite von Twitter informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutz-Einstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Mein ZDF“ jederzeit widerrufen.

Und fast alle Patienten in kritischem Zustand an den Ecmo-Maschinen, die den Sauerstoffgehalt im Blut anreichern, sind ungeimpft. Die Zahl der Todesfälle ist mit etwa 900 trotzdem deutlich niedriger als bei jeder anderen Welle zuvor.

Booster-Impfung kein Game-Changer

Natürlich ist jeder einzelne Fall schlimm genug. Und der vergleichsweise glimpfliche Verlauf dieser Welle insgesamt wird die betroffenen Schwerkranken kaum trösten.

Und doch konnten viele Ältere mit der vierten Impfung vor dem Schlimmsten bewahrt werden, auch wenn dieser Booster nicht das Zeug zum "Game-Changer" hat, wie bei der letzten Delta-Welle.

ZDFheute Infografik

Wir integrieren Bilder und andere Daten von Drittanbietern, u.a. die Software von Datawrapper für die Darstellung von ZDFheute Infografiken. Mit Ihrer Zustimmung werden diese angezeigt und die genutzte IP-Adresse dabei an externe Server übertragen. Über den Datenschutz dieser Anbieter können Sie sich auf den jeweiligen Seiten informieren. Um Ihre zukünftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Mein ZDF“ jederzeit widerrufen.

Weniger Ausfälle im Gesundheitssystem

Die Zahl der Schwersterkrankten wird also noch ansteigen, dennoch warnen die medizinischen Experten vor Panikmache. Weil die Welle am Abklingen ist, wird der Anstieg nur noch gering ausfallen.

Und das Hauptproblem der medizinischen Versorgung, Tausende Infizierte beim Pflege- und medizinischen Personal, löst sich ebenfalls langsam auf. Die Zahl der Ausfälle sank in der letzten Woche von 8.000 auf 6.000.

Seit die Zahl der Neuinfektionen in Israel in die Zehntausenden geht, ist die Nachfrage nach Tests explodiert. Seinen Titel als Booster-Vorreiter will das Land verteidigen.

Beitragslänge:
3 min
Datum:

Israel einen Schritt weiter

Dementsprechend geht Israel schon wieder einen Schritt weiter. Seit dieser Woche sind bis auf größere Veranstaltungen fast alle Zugangsbeschränkungen durch "grünen Pass" oder Tests gefallen.

Ohnehin hatte sich die Regierung schon im Dezember entschieden, auch diese Welle ohne größeren Lockdown zu durchschreiten. Mit dem Virus leben - eine risikoreiche Entscheidung. Und doch ist das Land bisher mit jeder Welle besser zurechtgekommen.

Michael Bewerunge leitet das ZDF-Studio in Israel.

Die Illustration zeigt eine Party-Szene: Mehrere Menschen stehen feiernd um eine Tischtennis-Platte, es gibt Luftballons, Pizzen, Getränke. Ein Coronavirus symbolisiert, dass die Menschen sich infiziert haben.

Nachrichten | Panorama - Was bei Corona-Tests schiefgehen kann 

Grundsätzlich sind PCR-Tests sehr zuverlässig. Was trotzdem zu beachten ist – und welche Faktoren zu falschen Ergebnissen führen können.

Aktuelle Nachrichten zur Corona-Krise

Kulturpass

Fahrgastrechte und Kulturpass - Das ändert sich im Juni 

Ab Juni bekommen Bahn-Kunden bei Verspätungen seltener Geld zurück, Jugendliche können 200 Euro für Kultur ausgeben und die Corona-Warn-App macht eine Pause. Was sich noch ändert.

Stilles Ende der Corona-Warn-App

Nachrichten | ZDF-Morgenmagazin - Stilles Ende der Corona-Warn-App  

Nach über 200 Millionen Euro Entwicklungskosten und mehr als 48 Millionen Downloads: Nun wird die Corona-Warn-App in eine Art "Schlafmodus" versetzt. Was hat sie gebracht und welche Erkenntnisse für …

31.05.2023
von Sven Rieken
Videolänge
Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.