Das Robert-Koch-Institut veröffentlicht ab sofort werktäglich Infektionszahlen mit der Omikron-Variante. Die Fallzahlen steigen aktuell stark - von gestern auf heute um 25 Prozent.
In Deutschland wurden bisher 3.198 Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronvirus an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet. Gezählt werden dabei nur Fälle, bei denen ein Nachweis mittels Gesamtgenomsequenzierung oder ein labordiagnostischer Verdacht mittels variantenspezifischer PCR eine Infektion mit Omikron zeigte. Die Daten wurden nicht validiert, können also in den nächsten Tagen noch korrigiert oder nachträglich verändert werden.
Es wurden zuletzt 810 Omikron-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Der Zuwachs an Infektionen mit der mutmaßlich ansteckenderen Virusvariante im Vergleich zum Vortag liegt damit bei 25 Prozent.
15- bis 34-Jährige mit den meisten Omikron-Fällen
Die meisten Omikron-Infektionen gab es laut RKI in der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen. Dort wurden bisher 1.501 Fälle registriert. Zwölf von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden.
Insgesamt kamen 48 Menschen nach einer Omikron-Infektion ins Krankenhaus, 54 gelten als reinfiziert, hatten also bereits eine Corona-Infektion durchlebt.
Das Bundesland mit den meisten Omikron-Fällen ist Nordrhein-Westfalen mit insgesamt 1.108 Fällen, gefolgt von Bayern (595) und Hamburg (458).
Erster Todesfall nach Omikron-Infektion
Was auch aus den RKI-Daten hervorgeht: In Deutschland ist erstmal ein Todesfall nach einer mutmaßlichen Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus gemeldet worden. Demnach starb ein Patient oder eine Patientin im Alter zwischen 60 und 79 Jahren, weitere Einzelheiten gehen aus der Übersicht, die den Datenstand bis einschließlich Mittwoch wiedergibt, nicht hervor.
Der erste Omikron-Fall in Deutschland wurde vor knapp einem Monat am 26. November bei einem Südafrika-Rückreisenden in Hessen nachgewiesen. Seit Ende November wurden in 76 Ländern Infektionen mit der Omikron-Variante nachgewiesen, darunter 27 europäische Länder mit insgesamt fast 7.000 bestätigten Fällen
Britische Studien: Mildere Verläufe bei Omikron-Infektionen
Zwei Studien aus Großbritannien geben Grund zur Hoffnung, dass Corona-Infektionen bei der Omikron-Variante im Vergleich zur Delta-Variante seltener zu einem Krankenhausaufenthalt führen. Die am Mittwoch veröffentlichten vorläufigen Studienergebnisse bestätigten somit frühere Erkenntnisse aus Südafrika, wo die Omikron-Variante erstmals registriert worden war. Experten warnten allerdings vor überzogenem Optimismus.
In einer Studie in Schottland untersuchten die Forscher Covid-Fälle, die im November und Dezember aufgezeichnet wurden. Sie verglichen dabei Infektionen mit der Omikron-Variante mit solchen der Delta-Variante. Die Studie ergab, dass Omikron im Vergleich zu Delta das Risiko einer Krankenhauseinweisung wegen Covid-19 um zwei Drittel senkt und dass eine Auffrischungsimpfung einen erheblichen zusätzlichen Schutz vor symptomatischen Erkrankungen bietet. Die Fallzahl der Studie war allerdings klein, und es wurden keine Personen unter 60 Jahren ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Autoren erklärten jedoch, dass sie diese Einschränkungen mit statistischen Methoden ausgeglichen hätten. Studienautor Jim McMenamin sagte zu Journalisten, dass die Studienergebnisse eine bedingt "gute Nachricht" seien - bedingt, weil es sich um frühe Beobachtungen handele, die aber "statistisch signifikant" seien.
- Hinweise auf mildere Omikron-Verläufe
Wie wahrscheinlich ist ein Krankenhaus-Aufenthalt in Folge einer Omikron-Infektion? Neue britische Studien geben Anlass zur Hoffnung - vor allem wenn man eine Booster-Impfung hat.