Aufgrund steigender Corona-Zahlen wächst die Sorge vor einer Ansteckungsgefahr bei Oster-Gottesdiensten. Die Spitzen der beiden großen Kirchen verweisen auf Schutzkonzepte.
Die Spitzen der beiden großen Kirchen in Deutschland verweisen auf einen verantwortungsvollen Umgang bei Gottesdiensten an Ostern. Trotz steigender Infektionszahlen bieten Katholiken und Protestanten Präsenzveranstaltungen an.
"Ostern ist das wichtigste Fest der Christinnen und Christen. Da sind Gottesdienste nicht schmückendes Beiwerk, sondern für viele Gläubige zentraler Bestandteil des Festes", sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, der "Funke-Mediengruppe". Gottesdienste seien in der Krise ein Zeichen gelebter Solidarität.
Bätzing verweist auf Online-Gottesdienste
Der Limburger Bischof versicherte, dass die Gemeinden verantwortlich und aufmerksam mit der Situation umgingen. Es gebe viele Online-Angebote für Gottesdienste und zahlreiche Übertragungen in Fernsehen und Hörfunk. Daneben könnten Präsenzgottesdienste "mit einem Höchstmaß an Vorsicht und unter strikter Einhaltung aller Sicherheits- und Hygienekonzepte" stattfinden.
Die Konzepte hätten sich nun bereits seit einem Jahr in den über 10.000 katholischen Pfarrgemeinden bundesweit bewährt. Bätzing appellierte an die Verantwortung der Gläubigen, "diese Maßnahmen uneingeschränkt einzuhalten".
Bedford-Strohm mahnt zu Vorsicht
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, betonte, wenn Schutzkonzepte eingehalten würden, sei es weiterhin verantwortlich, Gottesdienste auch in Präsenzform zu feiern. Angesichts steigender Infektionszahlen müsse die Vorsicht aber besonders groß sein.
Der Landesbischof regte Schutzmaßnahmen an: "Um die Ansteckungsgefahr zu verringern, können die an den Gottesdiensten Mitwirkenden Schnelltests machen, auch dann, wenn der Gottesdienst digital übertragen wird und ohne Gläubige im Kirchenraum stattfindet." Er gehe zudem davon aus, dass die Mehrheit der Gläubigen die Ostergottesdienste digital feiern werde und nicht in die Kirchen komme.
Familientreffen an Ostern absagen?
Mit Blick auf private Treffen an den Osterfeiertagen sei es wichtig, dass alle verantwortlich handelten. "Sie müssen sich selbst ein Stoppschild hinhalten. Es ist jetzt nicht die Zeit für Umarmungen oder ausgedehnte Familientreffen", sagte der bayerische Landesbischof den Funke-Zeitungen.
Bätzing sagte dazu: "Es steht mir nicht zu, über Familienbesuche zu entscheiden. Auch hier wird gelten, den behördlichen Empfehlungen zu befolgen und mit Verantwortung in den Familien Ostern zu feiern.