Auch im neuen Jahr gehen die Proteste gegen Corona-Regeln weiter. In mehreren Bundesländern kam es zu Ausschreitungen, etwa in Lichtenstein bei Zwickau.
Zehntausende Menschen haben am Montagabend bundesweit gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert - oft bei nicht genehmigten sogenannten Spaziergängen.
Zehntausende Menschen sind am Montag in mehreren deutschen Städten erneut gegen Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen - oft bei nicht genehmigten "Spaziergängen". In einigen Orten gab es auch Versammlungen von Befürwortern der Maßnahmen und der Impfung.
In zahlreichen deutschen Städten sind erneut Menschen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. "Wir müssen im Dialog bleiben, aber wir müssen uns auch gegen eine Radikalisierung wehren", so Bayerns Gesundheitsminister Holetschek …
Unter anderem in Lichtenstein bei Zwickau kam es dabei auch zu Ausschreitungen. In der westsächsischen Stadt wurden Polizisten attackiert, insgesamt seien 14 Beamte verletzt worden.
Laut Polizei hatten sich in einen Pulk von rund 200 Demonstranten etwa 60 gewaltbereite junge Leute gemischt. In der Folge haben man die Personalien von 40 gewaltbereiten Teilnehmern festgestellt und Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung und des tätlichen Angriffs auf einen Vollstreckungsbeamten erstattet, hieß es. Gegen 30 Demonstranten wurden zudem Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Verstoßes gegen die Corona-Notfallverordnung gefertigt.
Flaschenwürfe und Pyrotechnik
Die Polizeiinspektion in Magdeburg sprach von durchbrochenen Polizeiketten, Flaschenwürfen auf Beamte und eingesetzter Pyrotechnik. Nach ersten Erkenntnissen seien aber keine Beamten verletzt worden. In der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt hatten sich demnach etwa 2.500 Menschen versammelt. Die Versammlung sei wie die meisten im Gebiet der Polizeiinspektion nicht angezeigt gewesen.
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In Nürnberg demonstrierten rund 4.200 Menschen gegen die Corona-Politik - deutlich mehr als erwartet. In Bamberg trafen sich laut Polizei etwa 2.150 Menschen zu einem angemeldeten "Spaziergang". Auch in vielen anderen bayerischen Städten und Gemeinden riefen Gegner der Corona-Maßnahmen zu sogenannten Montagsspaziergängen als Zeichen des Protests auf.
Auch Gegenkundgebungen
In Mecklenburg-Vorpommern beteiligten sich nach Angaben eines Polizeisprechers rund 12.000 Menschen in mehr als 20 Städten an angemeldeten Lichterspaziergängen, Kundgebungen sowie nicht angemeldeten Schweigemärschen. Das waren etwa 3.000 weniger als vor einer Woche. Vereinzelt kam es zu Gegenkundgebungen - nennenswerte Zwischenfälle gab es laut Polizei zunächst nicht.
Auch in Brandenburg wurden die Proteste von Kritikern der Corona-Maßnahmen und Impfgegnern landesweit fortgesetzt. Vielerorts waren Gegenaktionen angekündigt. In Potsdam hatte das Bündnis "Potsdam bekennt Farbe" dazu aufgerufen, den Gegnern der Corona-Maßnahmen nicht die Stadt zu überlassen. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sagte auf einer Kundgebung, die Menschen machten mit ihrer Anwesenheit deutlich, dass es nicht nur den Protest gegen die aktuellen Maßnahmen gebe. Das Miteinander auf einer angemeldeten Demonstration zeige, dass es möglich sei, seine Meinung zu äußern, ohne gegen Regeln oder Gesetze zu verstoßen.
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