In einigen europäischen Städten haben wieder Zehntausende Menschen gegen die Corona-Einschränkungen demonstriert. Ein Blick nach Österreich, Italien, Belgien und die Niederlande.
In mehreren europäischen Städten sind am Wochenende wieder Gegner von staatlichen Einschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus auf die Straße gegangen. Allein in Wien beteiligten sich nach Angaben der Polizei am Samstag mehr als 40.000 Menschen in teils aufgeheizter Stimmung an Protesten.
Ihre Empörung richtete sich insbesondere gegen die allgemeine Impfpflicht, die Österreich im Februar einführen will. Es gab mindestens fünf Festnahmen.
Zu Demonstrationen kam es auch in Italien und in den Niederlanden.
Österreich seit Anfang Dezember im Lockdown
In Wien trugen die Gegner von staatlichen Corona-Maßnahmen Plakate wie "Nein zum Impfzwang" oder "Jesus schützt die Kinder, nicht Impfungen" durch die Stadt. Die eigentlich geltende Maskenpflicht wurde von den meisten missachtet. Bei der Festnahme eines betrunkenen Demonstranten wurden vier Polizistinnen und Polizisten verletzt, wie die Polizei mitteilte.
Wegen sehr hohen Corona-Infektionszahlen ist das Land seit Mitte November im Lockdown, noch bis zum 11. Dezember.
In ganz Österreich gilt seit 01. Dezember ein dreiwöchiger Lockdown für Alle. Er soll nach zehn Tagen bewertet werden.
Niederlande: Diesmal friedlicher Corona-Protest
In der niederländischen Stadt Utrecht marschierten am Samstag etwa 5.000 Menschen durch die Straßen. Im Unterschied zu früheren Protesten in dem Nachbarland, die in Gewalt umschlugen, verlief der Demonstrationszug dieses Mal friedlich.
Wie verläuft die Pandemie außerhalb von Deutschland? Die folgende Grafik zeigt die Zahl der Infektionen und Todesfälle in anderen europäischen Ländern:
Teilnehmer bei Protesten in Italien tragen keine Maske
In Italien kam es ebenfalls wieder zu Kundgebungen. Die Polizei gab die Zahl der Teilnehmer zwischen einigen Dutzend wie in Rom bis zu mehreren Tausend in Turin und Bologna an.
Auch hier hielten sich viele nicht an die Maskenpflicht. Berichte über Ausschreitungen gab es zunächst nicht.
- Tausende demonstrieren gegen Corona-Auflagen
Tausende Menschen, meist ohne Maske, dicht an dicht: In vielen deutschen Städten haben Impfgegner und Corona-Leugner gegen geltende und kommende Maßnahmen protestiert.
Ausschreitungen in Brüssel
Auch in Brüssel demonstrierten nach Angaben der Polizei etwa 8.000 Menschen gegen die Verschärfung der Corona-Maßnahmen durch die belgische Regierung. Die Demonstranten riefen "Freiheit" und verurteilten auf Plakaten die Corona-Impfstoffe, während sie vor den Sitz der Europäischen Union zogen.
Dabei kam es zu Ausschreitungen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas ein. Eine Gruppe von Jugendlichen hatte zuvor Sicherheitskräfte mit Wurfgeschossenen und Feuerwerkskörpern angegriffen. Die Regierung hatte angesichts steigender Infektionszahlen und einer Überlastung der Krankenhäuser am Freitag weitere Einschränkungen verhängt.
- Brinkhaus: Corona-Proteste nicht beachten
Unionsfraktionschef Brinkhaus fordert, Corona-Proteste zu ignorieren. "Lebenswichtige Entscheidungen" dürften aus Angst vor einer Minderheit nicht aufgeschoben werden.