Die "Querdenker" in Frankfurt und Dresden durften an diesem Wochenende nicht demonstrieren. Trotzdem reisten Anhänger der Initiative an, die Polizei schritt ein.
Trotz des Verbots einer "Querdenken"-Demonstration sind in Frankfurt sowohl Anhänger der Initiative als auch Gegendemonstranten auf die Straße gegangen.
Zwei kleine Versammlungen mit "einer Handvoll" "Querdenkern" wurden aufgelöst, wie ein Polizeisprecher mitteilte. "Diese standen im direkten Kontext mit der verbotenen Veranstaltung". Unterdessen hätten sich um die 450 Gegendemonstranten zu einer Kundgebung getroffen.
Zwischenzeitlich wurde die Stimmung aufgeladener, als beide Gruppen an der Hauptwache in der Innenstadt aufeinandertrafen. Die Beamten drohten mit dem Einsatz von Wasserwerfern, konnten die Gruppen aber schließlich trennen.
- Wohin entwickelt sich "Querdenken"?
Seit Monaten demonstriert die Bewegung auf den Straßen gegen die Corona-Maßnahmen. Doch wie radikal sind die "Querdenker"-Proteste?
Die Stadt Frankfurt hatte die Demonstration der "Querdenker" verboten, der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel das Verbot bestätigt.
Angesichts der zu erwartenden Teilnehmerzahl von etwa 40.000 Demonstranten sei nicht ersichtlich, wie die erforderlichen Mindestabstände in der Frankfurter Innenstadt eingehalten werden könnten, hieß es zur Begründung.
Auch ein Eilantrag der Initiative vor dem Bundesverfassungsgericht scheiterte.
Dresden: Polizei nimmt Hooligans in Gewahrsam
Die Organisatoren der "Querdenken"-Demonstration in Dresden hatten vor dem Bundesverfassungsgericht ebenfalls keinen Erfolg.
Dennoch angereiste mutmaßliche Kundgebungsteilnehmer wurden nach Angaben der Polizei gestoppt, Busse zurückgeschickt und eine Gruppe von Hooligans, die sich demnach aggressiv verhielt, in Gewahrsam genommen.
Größere Zwischenfälle gab es laut Polizei nicht, die Lage sei ruhig geblieben. Insgesamt seien 161 Platzverweise erteilt und knapp 300 Ordnungswidrigkeiten geahndet worden.
Zudem stellten die Beamten nach eigenen Angaben 25 Straftaten fest, insgesamt 72 Personen seien vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen worden.
Erfurt: 500 Menschen versammelten sich auf dem Domplatz
Auch in Erfurt musste die Polizei eingreifen. Dort kamen am Nachmittag - trotz des gerichtlichen Verbots einer Großversammlung - etwa 500 Menschen auf den Domplatz.
Teils eskalierte die Situation Beobachtern zufolge, als die Polizei versuchte, die nicht genehmigte Zusammenkunft gegen die Corona-Maßnahmen aufzulösen und die Identitäten der Teilnehmer festzustellen.
Die Polizei hatte die Menschen vorher mehrfach aufgefordert, einzeln den Platz zu verlassen. Dem folgten viele nicht.