In Bayern und Nordrhein-Westfalen ist die Polizei gegen Impfpass-Fälscher vorgegangen. In NRW waren 220 Beamte im Einsatz, auch in Bayern gab es Dutzende Durchsuchungen.
Staatsanwaltschaft und Polizei in München sind mit einer groß angelegten Razzia gegen Impfpassfälscher vorgegangen. In den vergangenen Tagen habe es insgesamt 50 Durchsuchungen bei mutmaßlichen Impfpassfälschern und deren Abnehmern gegeben, teilte die Staatsanwaltschaft München mit.
Bayern: Dutzende falsche Impfpässe beschlagnahmt
Am Freitag wurden demnach 106 Polizisten eingesetzt, die insgesamt 60 gefälschte Impfpässe sowie in Papierform zwölf digitale Covid-Zertifikate der EU beschlagnahmen konnten. Außerdem seien weitere Beweismittel wie diverse Chargenaufkleber sowie der gefälschte Stempel eines Impfzentrums gefunden worden.
Am Dienstag seien dann 96 Polizisten im Einsatz gewesen - die Beamten stellten 18 gefälschte Impfpässe sowie fünf Zertifikate in Papierform sicher.
40 Wohnungen und Arztpraxis in Köln durchsucht
Auch in Nordrhein-Westfalen ging die Polizei gegen Impfpass-Fälscher vor. In Köln, Leverkusen und Erftstadt wurden 40 Wohnungen durchsucht sowie eine Arztpraxis in Köln. Dabei wurden "zahlreiche gefälschte Impfausweise und -zertifikate" gefunden, wie die Polizei mitteilte. Auch eine scharfe Schusswaffe samt Munition hätten die Ermittler in einer Wohnung entdeckt. In der Arztpraxis seien zudem mehrere Datenträger beschlagnahmt worden.
Insgesamt seien 220 Beamte an dem Einsatz der Ermittlungsgruppe "Stempel" beteiligt gewesen. Dem Arzt in Köln werde vorgeworfen, Impfbescheinigungen ausgestellt zu haben, ohne vorher tatsächlich geimpft zu haben.
Die übrigen Beschuldigten würden verdächtigt, gefälschte Impfzertifikate hergestellt oder sich gefälschte Testnachweise oder Impfpässe beschafft und diese benutzt zu haben. Die Verfahren würden bei der Staatsanwaltschaft Köln geführt, zwischen ihnen gebe es nach derzeitigem Stand der Ermittlungen keinen Zusammenhang.