Das Robert-Koch-Institut hat eine Reihe neuer Daten zur Corona-Lage in Deutschland bekannt gegeben. Die wichtigsten Fragen und Anworten im Überblick.
Der Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bisher vor allem bei Menschen zwischen 15 und 34 Jahren zu beobachten, die höchste Inzidenz gibt es mit 32 in der Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 24.
Während sich die Werte in den Gruppen ab 60 Jahren in den vergangenen Wochen nur minimal und auf sehr niedrigem Niveau veränderten, verzeichnet das RKI für Jüngere relativ starke Zuwächse. Das geht aus einem wöchentlichen Covid-19-Lagebericht hervor, den das RKI neuerdings donnerstags vorlegt. Die wichtigsten Daten in der Übersicht:
Die Lage in den Krankenhäusern
Im Alter zwischen 15 und 24 Jahren sind schwere Krankheitsverläufe von Covid-19 relativ selten. Dennoch: Zur aktuellen Lage schreibt das RKI, der Rückgang der Patientenzahlen in Krankenhäusern und auf Intensivstationen setze sich aktuell nicht weiter fort. Die Werte lägen zurzeit aber auf einem niedrigen Niveau. Inwieweit sich die Pandemie in den Kliniken bemerkbar macht, soll bei der Bewertung der Lage an Bedeutung gewinnen.
Laut RKI breitet sich das Virus vor allem unter jungen Erwachsenen aus. Lockerungen und neue Freiheiten lassen viele sorglos sein. Drohen nun neue Beschränkungen?
Welchen Anteil hat die Delta-Variante?
Schon länger dominiert die in Indien entdeckte Delta-Variante auch in Deutschland. In einer zufällig für Erbgutanalysen ausgewählten Stichprobe lag ihr Anteil nun bei 84 Prozent, schreibt das RKI. Das ist ein weiterer Zuwachs im Vergleich zur Vorwoche, als der Anteil noch drei Viertel betragen hatte.
Bringen Reisende das Virus mit?
Zunehmend werden laut RKI Fälle bekannt, in denen die Betroffenen dem Virus wahrscheinlich im Ausland ausgesetzt waren. Die häufigste Angabe derzeit sei Spanien. Das beliebte Urlaubsziel weist wesentlich höhere Inzidenzen als Deutschland auf.
Wie häufig wird getestet?
Seit Wochen wird immer weniger im Labor auf Corona getestet. Der neue Tiefstand für 2021 ist vergangene Woche mit 592.221 PCR-Tests verzeichnet. Davon waren 1,64 Prozent positiv.
Wie effektiv sind die Impfungen?
Der "bei weitem größte Teil" der seit 1. Februar übermittelten Covid-19-Fälle sei nicht geimpft gewesen, heißt es im Bericht. Laut RKI-Schätzung liegt die Effektivität der Impfung für die Zeit von Anfang Februar bis 11. Juli für die 18- bis 59-Jährigen bei circa 89 Prozent, bei den Menschen ab 60 bei etwa 87 Prozent. Das RKI sieht die hohe Wirksamkeit aus den klinischen Studien bestätigt.
Seit Anfang Februar seien insgesamt 6.125 sogenannte Impfdurchbrüche erfasst worden - also infizierte Geimpfte. Meist verlaufen solche Fälle mild, sie sind zudem im Vergleich zur Gesamtzahl der vollständig Geimpften - rund 40 Millionen Menschen in Deutschland - selten. Von den Betroffenen über 60 Jahren kam laut RKI gut ein Viertel ins Krankenhaus. Das RKI hält allerdings eine Untererfassung von Erkrankungen bei Geimpften für wahrscheinlich.
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