Noch immer sind die Corona-Zahlen wegen ausgebliebener Tests über die Feiertage nicht vollständig. Und dennoch nähern sie sich wieder den Höchstständen an.
Die Zahl der Neuinfektionen bewegt sich weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Währenddessen laufen die bundesweiten Corona-Impfungen weiter nur recht langsam an.
Die deutschen Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 26.391 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 1.070 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden verzeichnet, wie das RKI am Donnerstagmorgen bekanntgab.
Der Höchststand von 1.129 neuen Todesfällen war am 30. Dezember erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden - darin waren jedoch 3.500 Nachmeldungen enthalten.
Die mutierte Form des Coronavirus bereitet der Virologin Prof. Eckerle Sorgen. Daher könnten die bisherigen Maßnahmen nicht mehr ausreichen, erklärt sie im ZDF, wie etwa in England zu beobachten sei.
Merkel: Klarheit zu Festtagen wohl ab 17. Januar
Eine Interpretation der Daten bleibt schwierig, weil um Weihnachten und den Jahreswechsel Corona-Fälle laut RKI verzögert entdeckt, erfasst und übermittelt wurden. Dem Verband Akkreditierter Labore in der Medizin (ALM) zufolge war die Zahl der Labortests über den Jahreswechsel im Vergleich zur Weihnachtswoche noch einmal weiter gesunken. Verglichen mit der Woche vor Weihnachten hat sich die Zahl in der vergangenen Woche ungefähr halbiert.
"Wir erwarten, dass zum Jahresanfang mit der Öffnung von Arztpraxen und Teststellen wieder mehr Personen getestet werden", hatte der erste Vorsitzende des Verbands, Michael Müller, am Dienstag erklärt. Das RKI geht davon aus, dass die Meldedaten zum Infektionsgeschehen frühestens Ende nächster Woche/Anfang übernächster Woche wieder belastbar sind. Klarheit über das Infektionsgeschehen nach den Feiertagen ist nach den Worten von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am 17. Januar zu gewinnen.
Nach viel Kritik wegen zu wenig vorhandenem Impfstoff hat die Kanzlerin mit den zuständigen Ministern beraten, wie die Herstellung beschleunigt werden kann.
Sieben-Tage-Inzidenz bei 121,8
Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Donnerstagmorgen bei 121,8. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern sind jedoch enorm: Die höchsten Inzidenzen hatten Sachsen mit 269,8 und Thüringen mit 232,4. Den niedrigsten Wert hatte Bremen mit 74,0. Wegen der Feiertage sind die Wochenwerte aber ebenfalls mit Vorsicht zu bewerten.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 1.835.038 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 07.01., 0 Uhr). Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 37.607. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 1.474.000 an.
Corona-Infizierte stecken im Schnitt 0,83 weitere an
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Bericht vom Mittwoch bei 0,83 (Dienstag: 0,81). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 83 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Das RKI betonte, dass der R-Wert wegen der Verzögerungen gegebenenfalls unterschätzt werde.
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