Schauspieler Volker Bruch hat die umstrittene Aktion #allesdichtmachen verteidigt. Er äußerte sich auch zur Partei "Die Basis".
Eine kleine Gruppe von Schauspielern um "Babylon Berlin"-Star Volker Bruch hat sich in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" für die Video-Aktion #allesdichtmachen gerechtfertigt.
Bruch: Mitwirkende werden in "undemokratische Ecke" gedrängt
Bruch selbst sagte in dem Interview, das er gemeinsam mit den Schauspielerinnen Miriam Stein, Nina Gummich und Karoline Teska gegeben hatte, das Video habe Kritik an der Corona-Politik aus einer "gebrandmarkten Ecke" holen wollen:
Kritik sei "nicht nur für uns Künstler wahnsinnig wichtig, sondern auch für die Politik. Sie ist eine Form der Rückmeldung, die es ermöglicht, nachzujustieren", fügte er hinzu. Es gebe Leute, "die sich jetzt trauen, etwas zu sagen, weil wir das getan haben". Gleichzeitig werde jetzt versucht, die Aktion und die Mitwirkenden in eine "undemokratische Ecke zu schieben", beklagte Bruch.
#allesdichtmachen löste kontroverse Debatte aus
Bei der Aktion #allesdichtmachen hatten vor gut zwei Wochen gut 50 Schauspielerinnen und Schauspieler - darunter Bruch, Stein, Gummich und Teska - mit ironisch-satirischen Videos die Corona-Politik in Deutschland kommentiert.
Nach heftiger Kritik und teils Zustimmung auch aus dem rechten Lager distanzierten sich mehrere Teilnehmer und Teilnehmerinnen von ihren Beiträgen. Bruch selbst hatte die Regierung in seinem Clip in ironischem Ton aufgefordert, den Menschen mehr Angst zu machen: "Die Menschen im Land brauchen diese Angst jetzt".
Bruch zu Mitgliedsantrag bei "Die Basis": Ansatz der Partei "hochinteressant"
Zu Berichten, er habe einen Mitgliedsantrag bei der Partei "Die Basis" ("Basisdemokratische Partei Deutschland") gestellt, sagte Bruch:
Der basisdemokratische Ansatz der Partei sei "hochinteressant". Er müsse nicht mit allen Menschen in allen Punkten einer Meinung sein. "Aber wenn man sich gemeinsam auf unterstützenswerte Inhalte einigt, kann man sich auch gemeinsam dafür einsetzen", erklärte Bruch. Grundsätzlich halte er aber die Frage einer Parteizugehörigkeit für etwas sehr Persönliches.
Die Partei "Die Basis" wurde nach eigenen Angaben im Sommer 2020 "als Reaktion auf die Corona-Krise und die darauf erfolgten Maßnahmen der Bundesregierung gegründet". Viele Mitglieder der Partei stehen den Corona-Maßnahmen kritisch gegenüber.
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