In den ersten Bundesländern hat das neue Schuljahr begonnen. Doch viele Schulen sind in Sachen Corona schlecht vorbereitet, kritisiert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht die deutschen Schulen nach den Sommerferien teilweise unzureichend für das neue Pandemie-Schuljahr gerüstet. "Schon jetzt zeichnet sich ab, dass bei der digitalen Ausstattung flächendeckend noch längst nicht der Stand erreicht worden ist, der für einen modernen Präsenz- und einen guten Fernunterricht notwendig ist", sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
Es gebe viele Schulen, bei denen technische Infrastruktur und pädagogisches Konzept stimmten, andere aber seien "weiterhin abgehängt: stabiles W-Lan, eine ausreichende Zahl Endgeräte oder funktionsfähige Lernplattformen sind hier Mangelware. Diese Kluft muss schnell geschlossen werden".
GEW fordert Luftfilter und Impfangebote
Auch bei den Luftfiltern müsse nachgesteuert werden, so die Gewerkschafterin: "Ein Großteil der bereitstehenden Gelder ist immer noch nicht abgerufen worden."
Insbesondere mit Blick auf steigende Infektionszahlen durch die Delta-Variante sei es außerdem zentral, dass möglichst viele Lehrkräfte sowie jugendliche Schülerinnen und Schüler geimpft würden: "Impfangebote durch qualifiziertes Personal vor den Schulen können hierbei eine hilfreiche Maßnahme sein."
Rabe: Schulen sollen geöffnet bleiben
Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe (SPD) warnte unterdessen davor, angesichts immer neuer Corona-Varianten öffentlich über die Einschränkung oder Schließung des Schulbetriebes zu spekulieren.
"Die Schulen sollen im kommenden Schuljahr geöffnet bleiben", ergänzte er: "Deshalb bleibt Hamburg bei der klaren Linie: Die Testpflicht, die Maskenpflicht, die Pflicht zum Stoß- und Querlüften, mobile Luftfilter und der Impfschutz für das Personal sollen zusammen mit den anderen Hygiene-Maßnahmen Infektionen mit dem Coronavirus verhindern." In den Berufsschulen der Hansestadt werde es gezielte Impfangebote geben.
- "Schulschließung ist keine gute Idee"
Kommende Woche beginnt in Hamburg wieder der Unterricht. Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe hält die Schulen in der Hansestadt für gut gerüstet.