Ob Italien, Schweiz oder Österreich: Europas Regierungen konnten sich nicht auf eine einheitliche Regelung zum Wintersport einigen. Ein Überblick, was wo erlaubt ist.
Skifahren, Snowboarden, Langlauf: Für viele gehört der Wintersport zur kalten Jahreszeit dazu. Doch die Corona-Pandemie sorgt für einen gewaltigen Dämpfer auf der Piste. Wie ist die Situation in Europa? Ein Überblick.
Deutschland
Kein Skifahren bis Ende Januar in der ganzen Europäischen Union: Das war der Wunsch der Bundesregierung. Doch mit diesem Vorschlag konnte sich Berlin nicht durchsetzen. Als das Bundesland mit Deutschlands größten Skigebieten will Bayern keinen Wintersport zulassen und mit der Verlängerung des Lockdowns dürfte dies bis mindestens zum 10. Januar möglich sein.
Einen Hang hinunterzufahren sei nicht das Problem, sagte Ministerpräsident Markus Söder. Ansteckungsgefahr bestehe aber beim Anstehen an den Liften und beim Après-Ski. Mit einer verschärften Quarantänepflicht will Söder zudem Tagestourismus ins Nachbarland Österreich verhindern. Auch in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen bleiben die Skilifte vorerst geschlossen.
Frankreich
Wintersport heißt in Frankreich in diesem Jahr vor allem Schlittenfahren und Schneewandern. Denn die Skigebiete öffnen zwar, die Lifte jedoch stehen still. Auch das Après-Ski fällt aus: Die Lokale bleiben mindestens bis 19. Januar geschlossen. Franzosen, die im Ausland Ski fahren wollen, droht Präsident Emmanuel Macron mit "restriktiven und abschreckenden Maßnahmen". Geplant sind unter anderem eine Quarantäne für Rückkehrende und Kontrollen an den Grenzen.
Österreich
Das wichtigste Reiseland in Sachen Wintertourismus erlaubt ab Heiligabend wieder Individualsport im Freien und damit auch das Skifahren. Hotels und Gastronomie bleiben jedoch bis 7. Januar geschlossen. Da Österreich zudem für Reisende aus Risikogebieten, zu denen Deutschland aktuell zählt, eine zehntägige Quarantänepflicht nach Einreise erlassen hat, ist Skiurlaub im Nachbarland für Deutsche vorerst de facto nicht möglich.
Schweiz
In der Schweiz sind bereits einige Skigebiete geöffnet, in den Weihnachtsferien soll Urlaub in allen Ferienorten möglich sein. Damit will das Land den wirtschaftlichen Schaden begrenzen. Infektionsschutzmaßnahmen sollen Ansteckungen beim Wintersport verhindern.
Italien
Auch dem italienischen Regierungschef Giuseppe Conte wäre eine einheitliche Regelung für die Skiorte am liebsten gewesen. Noch hat die Regierung in Rom die Corona-Regeln für die Feiertage nicht bekannt gegeben. Presseberichten zufolge sollen Skipisten und Lifte geschlossen bleiben. "Reisen in touristische Skigebiete sollten vermieden werden", sagte Gesundheitsminister Roberto Speranza am Donnerstag und drohte mit "abschreckenden Vorschriften", ohne konkret zu werden.
Spanien
Ganz anders handhabt es Spanien: Hier sollen die Skigebiete öffnen. Die genauen Bedingungen werden aber erst noch zwischen der Zentralregierung und den Regionen abgestimmt. "Wir planen vorerst die Wiedereröffnung am 11. Dezember", sagte ein Sprecher des Ferienorts Baqueira-Beret in Katalonien. Es habe bereits angefangen zu schneien und man sei bereit.
Bulgarien
Bansko in Bulgarien ist bekannt als das Billig-Skigebiet in Europa. Günstiger Wintersport ist dort auch dieses Jahr möglich, aber riskant. Denn die Infektionszahlen in Bulgarien sind sehr hoch und die Krankenhäuser am Limit.