Welche Maßnahmen erhöhen die Impfbereitschaft? Vor allem gezielte Einschränkungen für Impfverweigerer, ergibt eine Untersuchung in deutsch-österreichischen Grenzregionen.
Verschärfte Corona-Einschränkungen für Ungeimpfte kurbeln einer Studie zufolge die Impfbereitschaft an.
Das sagte Andreas Peichl, Leiter des Ifo-Zentrums für Makroökonomik und Befragungen, am Mittwoch zur Untersuchung in deutsch-österreichischen Grenzregionen.
Gezielte Maßnahmen haben größeren Effekt
Der darauffolgende Lockdown für Ungeimpfte am 15. November habe den Trend der zunehmenden Impfbereitschaft nicht wesentlich beeinflusst. Hingegen habe die Ankündigung eines allgemeinen Lockdowns, der seit dem 22. November in Österreich gilt, den Trend etwas abgeschwächt.
Hannes Winner, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Salzburg und Co-Autor der Studie, sagte:
Unterschiede durch härtere Maßnahmen in Deutschland abgeschwächt
Die Untersuchung erstreckte sich vom 4. Oktober bis 4. Dezember 2021. Zu Beginn des Beobachtungszeitraums lag die Impfquote in den österreichischen Grenzbezirken den Angaben nach bei 61,1 Prozent, während deutsche Landkreise eine Quote von 57,2 Prozent aufwiesen.
Am 4. Dezember betrug die Impfquote im österreichischen Grenzgebiet dann 68 Prozent und in deutschen Landkreisen 61 Prozent. Ausgewertet wurden Informationen über Erstimpfungen in 13 deutschen Landkreisen und 16 österreichischen Bezirken entlang der Landesgrenze.
Ab Mitte November seien auch in Deutschland Corona-Maßnahmen wie 2G-Regeln, Lockdowns für Ungeimpfte und eine Impfpflicht diskutiert und zum Teil umgesetzt worden. Dies habe die Unterschiede bei Erstimpfungen zwischen den beiden Ländern ebenfalls abgeschwächt.