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Nach Omikron-Reisebeschränkungen : Südafrika sieht sich zu Unrecht "bestraft"

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Südafrika entdeckte die Omikron-Variante, machte sie öffentlich - und muss nun massive Reisebeschränkungen hinnehmen. Das Land sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt.

Ein gelbes, zerkratztes Hinweisschild mit der Aufschrift "Omikron" vor einer Betonwand in gelb-schwarz-gestreifter, teils abgeplatzter Farbe.
Südafrika hat die Omikron-Variante des Coronavirus entdeckt - und sieht sich nun zu Unrecht an den Pranger gestellt.
Quelle: picture alliance / SULUPRESS.DE

"Hervorragende Wissenschaft sollte gelobt werden und nicht bestraft." Das Statement des südafrikanischen Außenministeriums vom Samstag bringt das ganze Dilemma von Südafrika auf den Punkt: Wissenschaftler konnten die berüchtigte Omikron-Variante des Coronavirus schnell identifizieren. Dafür - und weil Südafrika seine Informationen sofort transparent weitergegeben hat - wurde das Land sogar von US-Außenminister Blinken ausdrücklich gelobt. Das Verhalten des Landes könne als Vorbild für die Welt dienen, hieß es.

Doch kaum war die Nachricht von der neuen Variante in der Welt, schränkten zahlreiche Länder massiv den Reiseverkehr aus Südafrika und seinen Nachbarländern ein, darunter ausgerechnet die USA, aber auch Großbritannien, Israel, Australien, Deutschland und andere EU-Staaten - mit verheerenden Folgen für die südafrikanische Tourismusbranche.

Tourismus lag wegen Corona bereits am Boden

Die lag ohnehin schon am Boden, weil das Land einen Großteil des Jahres bereits wegen der Beta-Variante quasi vom Rest der Welt abgeschnitten war. Erst im Oktober wurde es etwa von Großbritanniens gefürchteter "roter Liste" gestrichen. Nun die Vollbremsung. 

Das südafrikanische Außenministerium kritisiert die Reiseeinschränkungen nun massiv. Sie glichen einer "Bestrafung Südafrikas für seine fortschrittliche Genomsequenzierung und die Fähigkeit, neue Varianten schneller zu erkennen", heißt es in einem Statement bei Twitter.

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"Wir stellen auch fest, dass neue Varianten in anderen Ländern entdeckt wurden. Keiner dieser Fälle hatte eine Verbindung nach Südafrika", hieß es weiter. Südafrika habe bereits Gespräche mit Ländern aufgenommen, die Reisebeschränkungen beschlossen hätten und hoffe, dass diese Entscheidungen noch einmal überdacht würden.

Zu wenig Impfstoffe für Afrika

Massive Kritik kam auch von Ayoade Alakija, der Co-Vorsitzenden der "Africa Vaccine Delivery Alliance" der Afrikanischen Union, die sich um Beschaffung von Impfstoffen für Afrika kümmert. In einem Interview mit der britischen "BBC" machte sie ihrem Ärger Luft: "Das war unvermeidlich. Das ist das Ergebnis, wenn die Welt es nicht hinbekommt, die Menschen schnell und fair zu impfen."

Das kommt davon, wenn die reichen Länder der Welt Impfstoffe horten. Und ganz ehrlich: Das ist inakzeptabel.
Ayoade Alakija, die Co-Vorsitzende der "Africa Vaccine Delivery Alliance"

"Wir sind erst sicher, wenn alle geimpft sind", so Alakija. Die Reisebeschränkungen seien nicht wissenschaftlich, sondern politisch motiviert. "Warum schließen wir Afrika ab, wenn dieses Virus schon auf drei Kontinenten ist?"

Auch Africa CDC kritisiert Reisebeschränkungen

Tatsächlich warnen Virologen seit langem, dass sich gerade in Ländern mit niedriger Impfquote Virusvarianten wie Omikron entwickeln können und darum eine gerechte, weltweite Impfstoffverteilung so wichtig ist.

Auch das Afrikanische Zentrum für Infektionskrankheiten (Africa CDC) hatte sich nach Entdeckung der neuen Variante gegen Reisebeschränkungen ausgesprochen. In der Pandemie habe man festgestellt, dass Reisebeschränkungen für Reisende aus Ländern mit einer neuen Variante zu keinem bedeutsamen Ergebnis geführt hätten.

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von Oliver Klein

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