Nach dem massiven Corona-Ausbruch auf Sylt ermittelt jetzt die Polizei. Der Verdacht: Gäste auf einer Weihnachtsfeier in einer Disko könnten gefälschte Impfausweise benutzt haben.
Die Beamten gehen dem Verdacht nach, dass Gäste einer Weihnachtsfeier in einer Diskothek in Kampen sich verbotenerweise Zutritt mit gefälschten Impfpässen verschafften und so den Ausbruch mit verursachten. Das berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Die Ermittlungen zum Fall laufen", sagte ein Polizeisprecher demnach dazu.
Anstieg in Schleswig-Holstein derzeit massiv
Die Inzidenzen in Schleswig-Holstein steigen derzeit drastisch an, Hintergrund ist mutmaßlich die Ausbreitung der leicht übertragbaren Omikron-Variante des Coronavirus. Nach Angaben der Kieler Landesregierung lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Nordfriesland, zu dem auch Sylt gehört, am Montag bei annähernd 700.
Dem Kreis zufolge waren am Montag auf Sylt 477 Menschen an Corona erkrankt, weitere knapp 600 befanden sich in Quarantäne. Laut Zeitungsbericht entspricht das einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 1.500 für die Gemeinde Sylt.
Viele freiwillige Schließungen auf der Insel
Zahlreiche Gastronomen und Hoteliers auf der Touristeninsel haben offenbar inzwischen auf den Ausbruch reagiert - sie schlossen freiwillig ihre Häuser oder zogen ihre ohnehin anstehenden Betriebsferien vor.
Dem Bericht zufolge richten sich die Ermittlungen der Polizei gegen bis zu drei Besucher der Party. Auch der Kreis Nordfriesland geht demnach davon aus, dass viele der Infektionen auf Sylt auf die Weihnachtsfeier in der Disko zurückzuführen sind.
Ein Stempelhersteller hat verdächtige Bestellungen von Ärzten und Impfstellen gemeldet, die an private Adressen geliefert werden sollen. Er vermutet Impfpassfälscher, doch seine Hinweise bleiben unbeachtet.