Die Türkei hat das Coronavirus offenbar im Griff. Die Zahlen sind relativ niedrig. Doch auch hier herrscht die Angst vor der neuen Omikron-Variante.
Von der türkischen Impfquote kann Deutschlands Gesundheitsminister nur träumen. 91 Prozent der Bevölkerung haben nach Angaben des türkischen Gesundheitsministeriums eine Erstimpfung erhalten, die zweite Spritze stolze 82 Prozent. Und auch das sogenannte "Boostern" sei erfolgreich angelaufen.
Dennoch beobachtet man mit Sorge die Entwicklung in Europa. Dass auch die Omikron-Variante die Türkei mit voller Wucht treffen wird, scheint ausgemacht. Und so will der türkische Corona-Experte Oguz Resat Siphai von der Ege-Universität auch härtere Maßnahmen nicht ausschließen.
Denn die Ansteckungsgeschwindigkeit sei rasant. Trotz guter Impferfolge und einer sehr viel niedrigeren Quote von Neuansteckungen als in Deutschland liegt die Auslastung der Intensivbetten bereits bei rund 70 Prozent.
Vorerst keine schärferen Einreiseregeln
Noch will die türkische Regierung nicht von härteren Einreiseregeln sprechen, um der Tourismusindustrie das Weihnachts- und Neujahrgeschäft nicht zu verderben. Zurzeit reichen ein Schnelltest (nicht älter als 48 Stunden), ein PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden) oder die vollständige Impfung bei der Einreise aus.
Sollte es der Präsident jedoch für nötig erachten, die geltenden Regelungen zu verschärfen und gar wieder Ausgangssperren zu verhängen, wird er dies wie bisher stets nach der wöchentlichen Kabinettssitzung verkünden – ohne lange öffentliche Diskussionen.
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