Die Feriensaison beginnt und die Inzidenzen steigen. Die meisten Beschränkungen sind zwar gefallen - doch Reisende sollten auch im Sommer 2022 einiges beachten.
Die große Reisefreiheit - sie lockt viele Deutsche diesen Sommer wieder ins Ausland. Während im vergangenen Jahr klar war, dass jeder einen negativen Corona-Test braucht, um zu fliegen oder in einem Hotel zu übernachten, so sind in diesem Jahr die allermeisten Beschränkungen aufgehoben.
Moralisches Handeln und Eigenverantwortung
Das bedeutet jedoch nicht, dass man sorglos reisen sollte, sagt der Anwalt Hans-Josef Vogel. In diesem Jahr bedeute reisen viel Eigenverantwortung.
Ob man sich testet vor Beginn einer Reise, das bleibt jedem selbst überlassen. Gerade wer kurz vor Reisebeginn Symptome entwickelt, sei zwar moralisch dazu verpflichtet, rechtlich jedoch nicht, so der Verkehrsrechtsanwalt Vogel. Und das bedeutet im Zweifelsfall ein Dilemma.
Bei Abifahrten haben sich viele Schüler*innen auf Mallorca mit Corona infiziert und sind z.T. dort in Quarantäne. Einreiseregeln für Gruppen ab 20 Personen werden nun verschärft.
Versicherung zahlt Corona-Ausfall nicht
Denn wer sich vor seinem Urlaub tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert und deswegen die Reise nicht antreten kann, der bleibt laut dem Verkehrsrechtsanwalt in der Regel auf all seinen Kosten sitzen.
Das betrifft sowohl die Ausgaben für Flüge, Hotels, Ferienwohnungen wie auch für Mietwagen. "Selbst die allermeisten Reiserücktrittversicherungen kommen nicht für diese Kosten auf, da sie für Corona-Erkrankungen eine Ausschlussklausel beinhalten" berichtet Vogel.
Arzt empfiehlt Impfung auch für Jüngere
Da Corona-Tests freiweillig und potenziell folgenreich sind, ist zu vermuten, dass sich viele Reisende nicht testen - und damit die Ansteckungsgefahr im Urlaub steigen kann. Der Kölner Allgemeinmediziner Dr. Guido Marx empfiehlt daher eine Auffrischungsimpfung, je nachdem wie voll es am Urlaubsort ist:
Das gelte auch für jüngere Menschen, betont Marx. Insgesamt macht der Kölner Arzt die Erfahrung, dass die meisten Urlauber eher unvorsichtiger werden und auch das Tragen von Masken weniger akzeptieren. Gerade wenn es sehr voll ist, empfiehlt Dr. Marx aber weiterhin Abstand und Maske - auch wenn es dafür keine Vorschrift gibt.
Jan Hofer ist Reporter im ZDF-Landesstudio Nordrhein-Westfalen.
- Variante BA.5: Wer ist wie gut geschützt?
Laut RKI könnte der Infektionsdruck durch die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 im Sommer deutlich zunehmen. Wie hoch das Ansteckungsrisiko ist - und wer wie gut geschützt ist.