Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind die meisten Clubs verwaist. Wenn die Menschen dann doch wieder tanzen dürfen, fließen sogar Tränen, sagt DJ-Legende Sven Väth.
Väth: Menschen sehnen sich nach der Tanzfläche
Die Sehnsucht der Menschen nach der Tanzfläche sei enorm. Er habe zuletzt wieder einzelne Gelegenheiten gehabt, in verschiedenen Ecken der Welt aufzutreten:
Im vergangenen Jahr feierte Väth sein 40. DJ-Jubiläum - und ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. "Es gibt ja viele Kollegen von mir, die sind gar nicht mehr dabei. Die sind irgendwann abgebogen oder irgendwann stehengeblieben oder haben auch gar keine Lust mehr gehabt." Sein Interesse an der Musik sei hingegen ungebrochen.
"Ich wollte immer dranbleiben, immer wieder neue Platten kaufen und neue Styles kennenlernen. Daraus hat sich ein wahnsinniges Streben entwickelt, das mitzuteilen und die Welt zu bereisen."
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Väth prägte lange die Feierkultur
In den 1980er Jahren feierte Väth mit der Formation OFF ("Electrica Salsa") Erfolge, später prägte er mit seinen Frankfurter Clubs "Omen" und "Cocoon" sowie den berühmten Partys auf Ibiza die Feierkultur. Bis heute zählt der gebürtige Offenbacher zu den bekanntesten DJs der Welt. Am 25. Februar veröffentlicht er mit "Catharsis" sein erstes Soloalbum seit bald 20 Jahren.
"Ich bin jetzt 57 und habe schon so viel erlebt. Ich habe eigentlich vier Leben gelebt", sagt Väth. Für seine mitunter stundenlangen DJ-Sets halte er sich mit viel Sport fit, mit Cardio, Mini-Triathlons und Krafttraining. "Das brauche ich für meinen Rücken. Ich stehe ja lange und bin viel unterwegs auf Reisen, da habe ich immer meine 60 Kilo Schallplatten dabei." Und er habe noch viel vor: "Ich habe zwei Kinder, die wollen auch was von ihrem Papa haben."
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Berühmte Synthesizer testen, Sven Väth virtuell nach Ibiza begleiten oder Düsseldorfs Soundlabore angucken - das "Arts & Culture"-Museum zeigt viele Facetten elektronischer Musik.