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Nur noch vier Staaten coronafrei : Corona erreicht entlegenste Orte der Welt

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Auch die letzten bisher unverseuchten Flecken der Erde wie der Inselstaat Kiribati haben ihre ersten Corona-Fälle. Offiziell gelten weltweit nur noch vier Staaten als coronafrei.

Kiribati, Tarawa Atoll
Nach zwei Jahren hat Corona nun auch die Inselrepublik Kiribati erreicht.
Quelle: ap

Zu Beginn der Corona-Pandemie schloss Kiribati seine Grenzen. Damit konnte die abgelegene Inselgruppe im Pazifik das Virus fast zwei Jahre lang fernhalten. Doch nun hat Covid-19 auch einen der letzten noch nicht infizierten Orte der Welt erreicht.

Kiribati begann in diesem Monat mit der Öffnung und erlaubte die Rückkehr von 54 Staatsbürgern an Bord eines von der Mormonenkirche gecharterten Flugzeugs. Viele von ihnen waren Missionare der Glaubensgemeinschaft, die die Inseln vor Beginn der Grenzschließungen für Missionseinsätze im Ausland verlassen hatten.

Flugpassagiere schleppten Virus ein, trotz Tests und Quarantäne

Jeder zurückkehrende Passagier wurde auf den nahe gelegenen Fidschi-Inseln drei Mal behördlich auf Corona getestet, musste geimpft sein und bei der Einreise nach Kiribati in Quarantäne und zu weiteren Tests. Das reichte nicht aus.

Mehr als die Hälfte der Passagiere wurde schließlich positiv auf das Virus getestet, das sich jetzt in der Bevölkerung ausbreitet: Aus ursprünglich 36 Fällen aus dem Flugzeug wurden nach Zahlen von ourworldindata.org bis Samstag insgesamt 266 Fälle registriert. Die Regierung rief den Notstand aus.

Expertin: Virus "wird jeden Winkel der Welt erreichen"

Kiribati gehörte zu einer Gruppe von mehreren kleinen Pazifikstaaten, die sich dank ihrer Abgeschiedenheit und strenger Grenzkontrollen bislang vor der Pandemie abschirmen konnten. Doch gegen die hochansteckende Omikron-Variante konnten sie offenbar wenig ausrichten.

"Es ist im Großen und Ganzen unvermeidlich. Es wird jeden Winkel der Welt erreichen", sagt die Impfexpertin Helen Petousis-Harris von der University of Auckland in Neuseeland über das Virus. "Entscheidend ist, genug Zeit zu gewinnen, um sich vorzubereiten und so viele Menschen wie möglich zu impfen."

Nur vier Staaten offiziell ohne Corona-Fälle

Nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO gelten derzeit nur noch vier Staaten weltweit offiziell als coronavirus-frei:

Nauru: Der drittkleinste Staat der Erde mit gerade einmal rund 10.000 Einwohnern hat strenge Reisebeschränkungen. Doch die kleine Koralleninsel im Pazifischen Ozean gilt ohnehin eines der am wenigsten besuchten Länder weltweit.

Tuvalu: Genau wie Nauru ein Inselstaat im Pazifik, und von der Fläche und Einwohnerzahl nur unwesentlich größer.

Nordkorea: Offiziell gibt es bisher keinen bestätigten Corona-Fall. Das Land hat seine Grenzen komplett geschlossen und sich stärker abgeschottet als je zuvor, selbst Handel war praktisch nicht mehr möglich. Gleichzeitig wirbt das Staatsfernsehen in Spots für Corona-Schutzmaßnahmen.

Turkmenistan: Auch das autoritär geführte Turkmenistan meldete bisher keinen Corona-Fall an die WHO. Doch es gab in der Vergangenheit mehrfach Zweifel an dieser Darstellung: Für Aufsehen sorgte etwa der Fall eines türkischen Diplomaten, der in Turkmenistan stationiert war und an Corona starb.

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Tonga kämpft gegen Corona - und Folgen von Tsunami

Der Charterflug nach Kiribati war nicht der einzige Fall, in dem Missionare nach ihrer Rückkehr auf eine Pazifikinsel positiv auf Covid-19 getestet wurden. Im Oktober meldete Tonga als ersten - und bislang einzigen - Corona-Fall landesweit einen infizierten Missionar, der über Neuseeland aus Afrika zurückgekommen war. Wie seine Kollegen in Kiribati war auch er geimpft und in Quarantäne.

Tonga versucht verzweifelt, jegliche Ausbrüche zu verhindern. Das Königreich erholt sich gerade von einem Vulkanausbruch und einem Tsunami in diesem Monat. Es hat Unterstützung aus aller Welt erhalten, aber eine kontaktlose Lieferung der Hilfsgüter gefordert.

Samoa verhängt Lockdown

"Sie haben schon genug Probleme, auch ohne Covid", sagt Impfexpertin Petousis-Harris. "Alles, womit sie es draußen halten können, wird wichtig sein. Covid würde die Katastrophe nur noch verschlimmern." Langfristig sei es jedoch unmöglich, das Virus aus Tonga oder jeder anderen Region fernzuhalten.

Auch das nahegelegene Samoa mit seinen 205.000 Einwohnerinnen und Einwohnern versucht gerade, den ersten Ausbruch zu verhindern. Der polynesische Inselstaat verhängte einen Lockdown bis Freitagabend, nachdem in der vergangenen Woche 15 Insassen eines aus Australien kommenden Flugzeugs positiv getestet worden waren. Bis Donnerstag stieg die Zahl der Infizierten auf 27, unter ihnen fünf Krankenschwestern, die die Passagiere behandelt hatten.

Eine Frau trägt eine FFP2-Maske. Symbolbild.
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