Der Coronavirus hat die Welt fest im Griff. Städte riegeln sich ab, an Ländergrenzen wird kontrolliert. Doch die soziale Isolation hat auch positive Seiten.
Die Corona-Pandemie nimmt immer drastischere Ausmaße an. In Deutschland bleiben viele Schulen und Kitas geschlossen, der Verkehr an deutschen Grenzen wird eingeschränkt. Zahlreiche Firmen bieten ihren Mitarbeitern Homeoffice an. Soziale Isolation soll dazu beitragen, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.
Doch die Coronakrise bringt auch positive Effekte mit sich. Viele Menschen zeigen sich solidarisch. Künstler finden kreative Wege, um Konzerte zu geben. Und wer Zuhause bleibt, hat mehr Zeit für unerledigte Dinge. Wir zeigen sechs positive Nebeneffekte:
1. Hilfsbereitschaft und Solidarität
In den sozialen Netzwerken posten Menschen Fotos von Zetteln, auf denen sie ihre Hilfe anbieten. Sei es für den Einkauf für ältere Nachbarn nebenan oder andere Erledigungen - unter #Nachbarschaftschallenge zeigt sich auf Twitter eine Welle der Solidarität, die die Coronakrise hervorruft. Auch in diversen regionalen Facebook-Gruppen organisieren sich Freiwillige.
2. Weniger Stickstoffdioxid in der Luft
Satellitenaufnahmen der Nasa zeigen, dass es über China seit dem Ausbruch von Covid-19 weniger Stickstoffdioxid gibt. In der Provinz Hubei war das Virus im Dezember mutmaßlich ausgebrochen. Wie sich die Maßnahmen auf den Klimaschutz in Deutschland auswirken, lässt sich derzeit noch nicht beziffern.
Die Europäische Kommission hat Maßnahmen gegen "Geisterflüge" beschlossen. Bislang mussten Fluggesellschaften an mindestens 80 Prozent ihrer zugewiesenen Slots fliegen, um sie nicht zu verlieren. Aufgrund des Coronavirus blieben viele Flugzeuge aber nahezu leer. Die Europäische Kommission hat nun der Aussetzung dieser 80-20-Vorschrift zugestimmt. Daneben haben auch einige Fluggesellschaften Flüge ausgesetzt. Auch die Bahn will den Regionalverkehr reduzieren. Wenn weniger geflogen und gefahren wird, könnte sich das positiv auf die Umweltbelastung auswirken.
3. Positiv bleiben in der Isolation
Es sind Bilder, die bleiben werden: In Italien singen Menschen auf ihren Balkonen. Gegen Angst, Einsamkeit und Langeweile. Die Menschen dürfen ihre Häuser nicht verlassen und zeigen so, dass sie zusammen halten. In Rom applaudierten Menschen von ihren Balkonen aus für Rettungskräfte - denn viele Menschen können nicht im Homeoffice arbeiten und sich so isolieren.
Musik hallt durch die leeren Gassen: Angesichts der Corona-Quarantäne verabreden sich Italiener in diesen Tagen an Fenstern und Balkonen für Konzerte – um gemeinsam gegen die Einsamkeit zu singen.
4. Gestreamte Konzerte: Künstler finden kreative Wege
Auch viele Konzerte und Lesungen finden nicht statt. Musiker und Schriftsteller lassen Fans deshalb online an ihrer Kunst teilhaben. Der Pianist Igor Levit streamt abends Konzerte, in denen er von Bach bis Beethoven ein breites Repertoire darbietet. Zuletzt trat er bei einem Online-Konzert der Bayerischen Staatsoper auf. Die Schriftstellerinnen Anja Rützel und Jasmin Schreiber lasen gegenseitig aus ihren Büchern vor und streamten das live. Der Musiker Olli Schulz gab in einem Livevideo auf Instagram Buchtipps.
5. Zeit für unerledigte Dinge
Social Distancing, also das Isoliertsein von anderen Menschen, führt auch dazu, dass mehr Zeit für lang aufgeschobene Dinge bleibt: Fotos sortieren, an der Steuererklärung arbeiten, Telefonate mit Freunden und Bekannten führen, Brettspiele mit der Familie spielen oder im Garten arbeiten. Wer es noch nicht geschafft hat, kann die zweite Staffel von Bad Banks oder Unterleuten in der ZDF Mediathek anschauen.
6. Flexibilisierung der Arbeit
Die Coronakrise bringt in vielen Betrieben auch eine Flexibilisierung der Arbeit mit sich. Sie bieten ihren Angestellten Homeoffice an und halten Telefon- und Videokonferenzen statt physischer Treffen ab. Wie sich Homeoffice in Zeiten der Coronakrise mit Kindern organisieren lässt, lesen Sie hier.