Der Corona-Winter wird wohl keine Überlastung der Kliniken bringen, sagt die Münchner Virologin Ulrike Protzer. Aber sie rechnet mit einer verstärkten Grippewelle.
Die Münchner Virologin Ulrike Protzer erwartet keine Überlastung der Krankenhäuser in einer möglichen Corona-Winterwelle. In einem Gespräch mit der "Augsburger Allgemeinen" (Dienstag) sagte die Medizinerin der TU München:
In einigen Wochen werde man zwar mit einem Anstieg bei Atemwegserkrankungen, darunter auch Corona, rechnen müssen. Aber: "Unser Immunsystem ist viel besser vorbereitet als in den letzten zwei Jahren." Deshalb erwarte sie nicht, dass es zu einem massiven Anstieg der Krankenhausaufnahmen wegen Covid-19 komme.
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Eine Antikörper-Studie sorgt für viel Aufsehen. Die meisten Menschen in Deutschland hatten demnach schon Kontakt zum Coronavirus. Was bedeutet das?
Protzer erwartet stärkere Grippewelle
Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie hatten die meisten Menschen in Deutschland bereits Kontakt mit dem Coronavirus. Forschende wiesen bei mehr als 95 Prozent der über 6.000 Teilnehmer Antikörper gegen das Virus nach - entweder durch die Impfung oder eine durchgemachte Infektion oder beides.
Die Corona-Impfungen nannte Protzer einen echten "Gamechanger". Vor den Impfungen habe Corona gerade bei älteren Menschen schwere, teils dramatische Verläufe verursacht. "Seit ein Großteil dreifach geimpft ist, ist das komplett anders."
Dagegen müsse man eine verstärkte Grippewelle durchaus befürchten, sagte Protzer. "Da hatten wir durch das konsequente Maskentragen in den vergangenen zwei Jahren sehr wenige Fälle, aber das wird uns dieses Jahr wieder treffen."
- Kann man auch zu oft geimpft werden?
Angesichts hoher Corona-Zahlen fragen sich auch jüngere Menschen, ob sie eine zweite, an Omikron angepasste Boosterimpfung brauchen. Kann es zu einer "Überimmunisierung" kommen?