Entsetzen und Anteilnahme waren groß nach dem brutalen Angriff auf einen Busfahrer im südfranzösischen Bayonne. Jetzt ist der 59-Jährige nach Angaben seiner Familie tot.
Der nach einem brutalen Angriff für hirntot erklärte französische Busfahrer ist tot. "Wir haben beschlossen, ihn gehen zu lassen. Die Ärzte waren dafür und wir auch", teilte die Tochter von Philippe Monguillot, Marie, der Nachrichtenagentur AFP am Freitag mit.
Die Ehefrau des 59-Jährigen, Véronique Monguillot, schrieb in Onlinenetzwerken: "Mein Mann ist um 17:30 Uhr gestorben, RIP meine Liebe."
Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin sprach den Angehörigen und Kollegen des Mannes sein Beileid aus. "Diese abscheuliche und feige Tat darf nicht ungestraft bleiben", schrieb Darmanin auf Twitter.
Zwei Männer hatten den Busfahrer am Sonntag im südwestfranzösischen Bayonne nach Angaben der Ermittler so heftig geschlagen und getreten, dass er im Krankenhaus für hirntot erklärt werden musste - offenbar aus völlig banalem Anlass: Der Fahrer hatte die Passagiere aufgefordert, wie vorgeschrieben Corona-Schutzmasken aufzusetzen.
Ermittlungen gegen vier Tatverdächtige
Die französische Justiz hat zwei junge Männer wegen Totschlags beschuldigt. Zwei weiteren wird Beihilfe und unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. Der Fall hatte international für große Anteilnahme gesorgt. Die Stadt Bayonne liegt im Südwesten Frankreichs, nahe an der Grenze zu Spanien:
Der Angriff auf den 59 Jahre alten Busfahrer hatte in Frankreich für Entsetzen gesorgt. Am Mittwochabend gingen rund 6.000 in weiß gekleidete Menschen in Bayonne zu einem Trauermarsch auf die Straße. Die Familie trug dabei ein Foto von Philippe und Véronique Monguillot.
Unterstützung auch aus dem Ausland
Selbst aus den USA und Spanien habe ihre Familie Zuspruch bekommen, sagte Véronique Monguillot. "Das erlaubt es mir, nicht ständig zu grübeln. Wenn ich mit meinen Töchtern alleine bin, ist das anders: Wir stellen uns viele Fragen", sagte sie. Sie bedankte sich in der Zeitung "Le Parisien" für die große Anteilnahme für ihre Familie, auch aus dem Ausland. "In all meinem Unglück bin ich sehr froh über diese Unterstützung", sagte sie.
Der Bus fuhr für einen Verkehrsverbund in der ländlichen Region im Département Pyrénées-Atlantiques. Als Reaktion auf den Angriff auf ihren Kollegen haben Busfahrer des Verbunds zu Beginn der Woche von ihrem Recht Gebrauch gemacht, wegen hoher psychischer Belastung ihre Arbeit zeitweise niederzulegen.
Innenminister Darmanin kündigte an, am Samstag nach Bayonne zu reisen, um eine Bestandsaufnahme der Sicherheit in der Stadt vorzunehmen und sich mit Fahrern und Gewerkschaftsvertretern des öffentlichen Verkehrs zu treffen.
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