Am Black Friday wurden durch den Kundenansturm vielfach Corona-Regeln missachtet. Kölns Oberbürgermeisterin Reker rechnet damit, dass sich diese Bilder wiederholen werden.
Angesichts von Bildern überfüllter Einkaufsstraßen am Black Friday kritisiert Henriette Reker die geplanten Corona-Verschärfungen für den Handel. "Sorgen bereitet mir die von Bund und Ländern getroffene neue Regelung, die ja erst noch in Kraft treten muss, dass der Einzelhandel noch weniger Kunden einlassen darf. Denn dies führt nicht zu weniger Kunden, sondern zu mehr Menschen in den Fußgängerzonen", erklärte Kölns Oberbürgermeisterin gegenüber ZDFheute.
Daher müsse man auch in Zukunft mit Bildern wie am Freitag rechnen. Ein Kundenansturm am Schnäppchentag Black Friday hatte in mehreren Städten zu Problemen mit der Einhaltung der Corona-Regeln geführt, darunter in Köln, Bielefeld und Mannheim.
Trotz Rekord-Inzidenz haben in Hildburghausen Hunderte demonstriert. Korrespondentin Haack und Städtetag-Präsident Jung zur Akzeptanz der Corona-Maßnahmen.
Reker: Leider wurden verkaufsoffene Sonntage untersagt
"Ich hätte es besser gefunden, bei den Regelungen zu bleiben, da ich den Eindruck habe, dass in den Geschäften der Abstand besser zu regeln ist als auf der Straße", erklärte Reker. Gleichzeitig bedauerte sie einen Gerichtsentscheid, demzufolge verkaufsoffene Sonntage in Nordrhein-Westfalen weiterhin untersagt bleiben.
Ordnungsamt musste am Black Friday in Köln eingreifen
Wie unter anderem der WDR berichtete, musste das Ordnungsamt am Freitag etwa in der Kölner Hohen Straße eingreifen, als Abstände in den Schlangen vor den Geschäften nicht eingehalten wurden. Nach Angaben der Stadtverwaltung ließen zudem zwei Shopping-Center in Köln zeitweise keine Kunden mehr rein.
"Ich habe großes Verständnis, wenn die Menschen sich nach Monaten des Verzichts und der Zurückhaltung etwas gönnen möchten", sagte Reker. Dabei müssten aber die Regeln eingehalten werden. Daher hätten das Ordnungsamt und die Polizei auch kontrolliert, informiert und dort, wo unbedingt nötig, auch verwarnt.
Black Friday: saftige Rabatte locken kaufwillige Kunden in die – immer häufiger virtuellen – Shops. Der traditionelle Einzelhandel kann da ohne Online-Präsenz kaum noch mithalten.
Volle Innenstädte in Bielefeld und Mannheim
Auch in Bielefeld musste das Ordnungsamt eingreifen. Die Passanten hätten sich am Freitag an einigen Stellen in der Fußgängerzone so dicht geballt, dass die Abstandsregeln nicht mehr eingehalten worden seien, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung am Freitag. Teilweise seien auch keine Masken getragen worden.
Im baden-württembergischen Mannheim musste die Polizei zusätzliche Einsatzkräfte ordern und manche Läden zeitweise schließen. Auch die Straßenbahnen seien durch teils 200 Meter lange Warteschlangen vor den Geschäften erheblich behindert worden, teilten die Beamten am Samstag mit. Ein Problem sei die Einhaltung der Corona-Beschränkungen hinsichtlich Mindestabstand und Mund-Nasen-Schutz gewesen.
Da manche aus dem Rabatt-Tag eine "Black Week" machen, rüstet die Polizei in Mannheim den Angaben zufolge auch am Wochenende personell auf. Geschäftsbetreiber wurden aufgefordert, ihre Corona-Konzepte nachzubessern, um Kundenobergrenzen einzuhalten.
FDP-Vorsitzender Lindner kritisiert den verlängerten Teil-Shutdown. Er warnt vor wirtschaftlichen Schäden.
Neue Corona-Regeln für den Handel ab Dezember
Laut neuer Corona-Vorschriften, die Bund und Länder vereinbart haben, gelten im Dezember neue Regeln für den Einzelhandel. Geschäfte sollen zwar auch in der Adventszeit weiter geöffnet bleiben. Es gelten jedoch folgende Auflagen:
- bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche: Nur eine Kundin oder ein Kunde pro zehn Quadratmetern
- ab 801 Quadratmetern Verkaufsfläche: Nur eine Kundin oder ein Kunde pro 20 Quadratmetern
- Vor Geschäften und auf Parkplätzen gilt künftig eine Maskenpflicht
Zudem rufen Bund und Länder dazu auf, die Weihnachtseinkäufe "möglichst auch unter der Woche" zu erledigen.
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Das sind die bisherigen Corona-Regeln
Strengere Kontaktbeschränkungen, Lockerungen zu den Feiertagen. Bund und Länder hatten sich auf einen Corona-Fahrplan bis ins neue Jahr geeinigt. Doch es gibt Sonderregelungen.