Mehr als drei Monate lang waren die Pubs in England wegen der Corona-Pandemie geschlossen - seit heute dürfen sie wieder öffnen. Politiker mahnen zu Vorsicht.
Mehr als drei Monate waren die Pubs in England wegen Corona geschlossen, seit Samstag früh sind sie wieder offen. Es gelten strenge Auflagen. Der große Ansturm am Wiedereröffnungstag blieb aus.
Bier frisch vom Zapfhahn: Nach mehr als drei Monaten Schließung wegen der Coronavirus-Pandemie haben seit Samstagfrüh die Pubs in England wieder geöffnet.
Der erste, der sich ein Pint gönnte, war offenbar Prinz William. Der 38 Jahre alte Enkel von Queen Elizabeth II. besuchte bereits am Freitagabend einen Pub in der ostenglischen Grafschaft Norfolk in der Nähe seines Landsitzes Anmer Hall.
Er habe sich bei den Mitarbeitern erkundigt, wie sie sich mit den neuen Umständen arrangiert haben, hieß es dazu in einer Twitter-Mitteilung. Nebenbei ließ sich der Zweite in der britischen Thronfolge aber auch ein Pint servieren, wie auf Fotos zu sehen war.
Sorge vor Alkoholexzessen
Die Regierung hatte die Öffnung der Kneipen erst für die frühen Morgenstunden angesetzt, um zu verhindern, dass die Menschen noch in der Nacht zu den Pubs pilgern. Es gelten strenge Auflagen, beispielsweise müssen Pub-Besucher ihre Kontaktdaten hinterlassen. Bestellungen dürfen nur am Tisch oder per App aufgenommen werden.
Trotzdem wurde befürchtet, es könne zu Alkoholexzessen und Ausschreitungen kommen. Gesundheitsminister Matt Hancock warnte mit deutlichen Worten davor, über die Stränge zu schlagen: "Wer das Gesetz bricht, kann hinter Gittern landen", sagte er der Daily Mail.
Lockerung gilt vorerst nur in England und Nordirland
Kritiker bemängelten die Entscheidung der Regierung, die Öffnung der Pubs ausgerechnet auf ein Wochenende zu legen. Premierminister Boris Johnson forderte die Öffentlichkeit auf, gesunden Menschenverstand walten zu lassen.
Die Lockerung gilt vorerst nur in England und Nordirland. In Schottland und Wales müssen sich die Menschen noch etwas länger gedulden, bevor sie wieder in den Pub gehen können. In Großbritannien legt jeder Landesteil seine eigenen Maßnahmen in der Coronavirus-Pandemie fest.
Auch Restaurants, Friseure, Museen und Bibliotheken durften ihre Türen unter Einhaltung strikter Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung wieder öffnen. Von einigen Experten wurden die Lockerungen als zu früh kritisiert.
Mit mehr als 44.000 Todesfällen bei nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist Großbritannien das am stärksten von der Pandemie betroffene Land Europas.
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