Die Corona-Pandemie macht die Lage der Flüchtlinge in Griechenland noch schwieriger. Bereits ein zweites Lager auf dem Festland ist betroffen.
Quelle: Angelos Tzortzinis/dpa
Zum zweiten Mal binnen weniger Tage hat der griechische Coronavirus-Krisenstab ein Flüchtlingslager nahe Athen für 14 Tage wegen einer Coronavirus-Infektion unter Quarantäne gestellt. Es handelt sich um das Camp von Malakasa rund 45 Kilometer nördlich der griechischen Hauptstadt, wie der staatliche griechische Rundfunk (ERT) berichtete.
Dort leben etwa 1.800 Menschen. Ein 53 Jahre alter Afghane wurde positiv auf das Virus getestet. In Griechenland sind bislang 68 Menschen an Covid-19 gestorben.
Menschenrechtler fordern Räumung
Bereits vor wenigen Tagen hatten die Behörden in der 80 Kilometer von Athen entfernten Stadt Ritsona ein Flüchtlingslager unter Quarantäne gestellt, nachdem bei einer Bewohnerin eine Coronavirus-Infektion festgestellt worden war. Seither wurden nach Behördenangaben 23 Menschen in dem Flüchtlingslager positiv auf das Coronavirus getestet.
Menschenrechtsorganisationen haben angesichts der Corona-Krise zu einer Räumung der griechischen Flüchtlingslager aufgerufen. Besonders katastrophal sind die Bedingungen in den überfüllten Flüchtlingscamps auf den Ägäis-Inseln, wo Zehntausende Migranten leben.
- Flüchtlinge: Corona-Krise auf engstem Raum
Die Sorge vor der Ausbreitung des Coronavirus in Flüchtlingszentren ist groß. Es wird großflächig getestet, soziale und Freizeit-Angebote werden stark zurück gefahren.