Der Lockdown in der Corona-Krise hat auch die oberfränkische Stadt Kulmbach mit aller Macht getroffen. Doch die Krise ist auch Motor für viel Kreativität.
Conny Hermann und Manuel Brückl berichten aus Kulmbach und Umgebung.
Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es so viele Brauereien pro Einwohner wie in Oberfranken. Gerade die kleinen Betriebe schenken ihr Selbstgebrautes oft nur in ihren Gaststuben aus. Der augenblickliche Lockdown ist daher für viele zu einer Existenzfrage geworden.
Flaschenverkauf als Rettung in Corona-Krise
Die Kulmbacher Kommunbräu ist eine der wenigen Genossenschaftsbrauereien in Bayern. Die angeschlossene Gaststätte ist seit März geschlossen, genauso wie der Biergarten. Null Umsatz also. Und trotzdem herrscht bei Betriebsleiter Andreas Matthes und seinem kleinen Team gerade so etwas wie Aufbruchsstimmung. Denn der bisher eher unbedeutende Flaschenverkauf läuft derzeit wie nie.
"Wir haben unsere rund 500 Genossenschaftsmitglieder angeschrieben, mit der dringenden Bitte, sich für das Kommunbräu stark zu machen", sagt Matthes. Und die haben im ganz eigenen Interesse gehandelt. Schließlich soll ihre Genossenschaft erhalten bleiben. Ein Straßenverkauf wurde eingerichtet und durch viel Mund zu Mund Propaganda der Absatz des Flaschenbiers fast verdreifacht.
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Herbe Umsatzverluste auch in Kulmbach
Angespornt durch diesen Erfolg haben die Brauer gleich noch weitere Neuerungen ausprobiert.
Natürlich sehnt Andreas Matthes den Tag herbei, an dem die Gastronomie wieder öffnen darf, schließlich lassen sich die Umsatzverluste nicht wegdiskutieren. Ihre kreativen Konzepte werden sie aber trotzdem weiterentwickeln.
Im Video: Welche Bestimmungen für das Gastgewerbe in Bayern gelten:
Ab dem 30. Mai dürfen in Bayern Hotels wieder öffnen und Touristen aufnehmen. Doch auch im Urlaub in den Bergen oder auf Ausflugsschiffen müssen Abstands- und Hygieneregeln weiter eingehalten werden. Für den bayerischen Tourismus eine Herausforderung.
Schüler produzieren dringend benötigten Gesichtsschutz
Schutzkleidung deutschlandweit Mangelware – diese Nachricht hat den Kulmbacher Lehrer Wolfgang Lormes zu einer erstaunlichen Aktion motiviert. Mit einigen seiner Schüler produziert er seit Wochen sogenannte Faceshields, Gesichtsschutze also, die vor allem Ärzte vor Infektionen schützen sollen.
Kurz vor dem Lockdown hat er für seine Schule, das Markgraf-Georg-Friedrich-Gynmasium in Kulmbach, zwei 3D-Drucker angeschafft. "Über Videokonferenzen und Rücksprachen mit dem Kulmbacher Klinikum haben wir dann verschiedene Modelle für Faceshields entwickelt", sagt Wolfgang Lormes nicht ohne Stolz. Und so haben die Schüler, die die 3D-Drucker nach Hause geliefert bekamen, erst die Kopfbügel gedruckt und dann mit einfachen Folien die Einzelteile zu wirksamen Gesichtsschutzen zusammengefügt.
Enorme Nachfrage
Fast 1.100 Schilde haben Lormes Schüler mittlerweile produziert, für das Kulmbacher Klinikum, ortsansässige Ärzte, Pflegedienste usw. Kostenfrei versteht sich.
Wolfgang Lormes ist sich aber sicher, dass er auch dafür Wege finden wird.
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