Mit fast 53.000 neuen Infektionen an einem Tag verzeichnen die USA die höchste Zahl seit Ausbreitung des Coronavirus. In vielen Staaten wurden Lockerungen rückgängig gemacht.
Die Corona-Infektionszahlen in den USA steigen immer weiter an. US-Präsident Donald Trump aber spielt die Pandemie herunter - und lobt stattdessen die Arbeitsmarktsituation.
Eine weitgehende Rückkehr zur Normalität erscheint in den USA derzeit aufgrund einer rasanten Ausweitung des Corona-Virus nicht möglich. Im Gegenteil: In zahlreichen Staaten wie Florida, Texas und Kalifornien werden geplante oder bereits umgesetzte Lockerungen angesichts rasant ansteigender Infektionszahlen wieder rückgängig gemacht.
USA: Höchste Infektionszahl seit dem Corona-Ausbruch
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA ist auf eine neue Rekordhöhe gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden wurden 52.898 neue Ansteckungsfälle verzeichnet, wie die Johns-Hopkins-Universität am Mittwoch mitteilte. Dies ist die höchste Zahl seit Ausbreitung des neuartigen Virus in die Vereinigten Staaten.
Die Corona-Infektionszahlen in den USA sind zuletzt stark gestiegen. Die Gefahren des Virus redet Präsident Trump aber weiter klein, so ZDF-Korrespondentin Ines Trams.
Mehr als 2,682 Millionen Corona-Fälle
Die USA sind das mit Abstand am härtesten von der Pandemie heimgesuchte Land der Welt. Die Gesamtzahl der Infektionsfälle liegt nach Angaben der Universität inzwischen bei 2,682 Millionen. Die Zahl der verzeichneten Todesopfer stieg zuletzt binnen 24 Stunden um weitere 706 und lag damit bei insgesamt 128.028.
Die Rate der Infektionen hatte in den USA in den vergangenen Wochen wieder deutlich zugenommen. Kritiker bezeichneten deswegen die Lockerungen der Restriktionen des öffentlichen Lebens als voreilig. Diese Lockerungen wurden inzwischen in mehreren Regionen des Landes teilweise wieder rückgängig gemacht.
In Los Angeles werden Bars und Strände geschlossen
So dürfen etwa in Los Angeles und zahlreichen weiteren kalifornischen Städten Restaurants keine Gäste mehr in Innenräumen bewirten. Die Maßnahme gilt für mindestens drei Wochen, wie Gouverneur Gavin Newsom am Mittwoch sagte.
Sie betrifft 19 Verwaltungsbezirke, in denen zusammengenommen mehr als 70 Prozent der Bevölkerung des Bundesstaates Kalifornien leben.
In dem Westküstenstaat hatten Restaurants Ende Mai nach dem Corona-Lockdown wieder öffnen dürfen. Kalifornien gehört zu einer Reihe von US-Bundesstaaten, in denen die Infektionszahlen wieder massiv hochgeschnellt sind. Dies lag Behörden zufolge auch daran, dass viele Menschen keine Masken trugen, wie eigentlich vorgeschrieben, und sich mit Freunden und Verwandten trafen.
Sorge um Ansammlungen am Feiertag 4. Juli
Auch in Arizona wurden allein am Mittwoch fast 4.900 Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 bekannt sowie 88 neue Todesfälle. In Colorado, Virginia, Delaware und New Jersey wurden geplante Wiederöffnungen von Bars und Restaurants auf Eis gelegt oder zurückgenommen. Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio kündigte an, die Innenbereiche von Restaurants vorerst nicht wieder zu öffnen.
Große Sorgen gibt es in den USA auch mit Blick auf den Unabhängigkeitstag am kommenden Samstag: Am 4. Juli zieht es die US-Bürger zu Familientreffen und Picknicks ins Freie, außerdem gibt es große Feuerwerke.
Los Angeles hat die Feuerwerke abgesagt und die Strände am Wochenende gesperrt. Mehrere Bezirke in Florida sperrten ebenfalls ihre Strände, um einem Ansturm an Besuchern vorzubeugen.
Das sagte der Republikaner Trump am Mittwoch im Gespräch mit dem Fernsehsender Fox Business. Die Demokraten werfen Trump angesichts solcher Äußerungen vor, im Kampf gegen das Coronavirus kapituliert zu haben - und das obwohl die Pandemie in den USA immer mehr Opfer fordert.
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