Die Betreiber des sogenannten Cyberbunkers in Traben-Trarbach sind zu Haftstrafen verurteilt worden. Der Hauptangeklagte muss für fast sechs Jahre ins Gefängnis.
Im Prozess gegen die Betreiber des sogenannten Cyberbunkers im rheinland-pfälzischen Traben-Trarbach sind die Angeklagten am Montag zu Haftstrafen verurteilt worden. Das Landgericht Trier sah es als erwiesen an, dass die acht Beschuldigten in einem ehemaligen Bundeswehrbunker ein Rechen- und Datenzentrum für kriminelle Kunden betrieben hatten. Der Hauptangeklagte, ein Mann aus den Niederlanden, wurde zu fünf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt.
Cyberbunker zum Drogenhandel im Darknet genutzt
Weitere sechs Angeklagte erhielten Haftstrafen zwischen zwei Jahren und vier Monaten sowie vier Jahren und drei Monaten. Den achten Beschuldigten verurteilten die Trierer Richter zu einer Haftstrafe von einem Jahr, die zur Bewährung ausgesetzt wurde.
Alle Angeklagten bildeten demnach eine kriminelle Vereinigung. Zu den Kunden des illegalen Serverzentrums sollen laut Anklage unter anderem auch die Betreiber der inzwischen abgeschalteten großen Darknetmarktplätze "Wall Street Market" und "Fraudsters" gehört haben. Demnach ging es um insgesamt beinahe 250.000 Taten, wobei es sich in den meisten Fällen um Drogendelikte handelte.
"Wall Street Market" war 2019 in einer internationalen Operation von deutschen und US-Behörden geschlossen worden. Er galt zum damaligen Zeitpunkt als der weltweit zweitgrößte illegale Marktplatz im Darknet. Wenige Monate später wurde auch der sogenannte Cyberbunker ausgehoben. Von dem Bunker aus soll ferner unter anderem im November 2016 ein groß angelegter Angriff auf Router der Deutschen Telekom gesteuert worden sein.
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