Auf Social Media-Kanälen kann jeder unter falscher Identität an Jugendliche herantreten und sie auszunutzen, oft sexuell. Eine Expertin rät, früher mit der Aufklärung zu beginnen.
Mehr als 700.000 Erwachsene in Deutschland haben sexuelle Online-Kontakte zu Kindern. Das berichtet die Jugendschutzorganisation Juuuport. Die Täter - überwiegend Männer - verwenden dabei alternative Identitäten - Fake-Profile, um sich Kindern und Jugendlichen zu nähern, sagt Juuuport-Sprecherin Lea Römer.
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Erwachsene nutzten insbesondere Plattformen wie TikTok oder Instagram, um mit den Betroffenen in Kontakt zu kommen. Römer spricht nicht von Opfern, weil dieser Begriff häufig negativ behaftet ist - oder als Beleidigung verwendet wird.
Beim Cybergrooming schwören Täter Jugendliche auf Geheimhaltung ein
Betroffen seien Kinder und Jugendliche jedes Geschlechts, junge Mädchen aber am häufigsten. Römer unterscheidet zwischen zwei Formen des Cybergroomings:
- Offensiv-sexuelle Kommunikation: Manche Täter überfallen die Jugendlichen regelrecht mit sexuellen Gesprächen. Nach dem ersten Hallo wird sofort nach der Unterwäsche gefragt oder nach sexuellen Vorlieben.
- Klassisches Cybergrooming: Die Täter bauen über Wochen und Monate eine Beziehung zu den Minderjährigen auf. Dann lenken sie die Gespräche nach und nach in eine sexuelle Richtung, verschicken Nacktbilder von sich selbst oder erfragen intime Aufnahmen.
Die Betroffenen werden gebeten, niemandem von dem Kontakt zu erzählen. Im weiteren Verlauf bitten manche Täter um Videochats oder Treffen in der realen Welt.
Täter verstehen es, Gefühle zu wecken
Schützen können sich junge Menschen schon dadurch, dass sie ihre Profile privat halten und darauf achten, was sie posten und wem sie antworten. Doch ist der Kontakt erst einmal aufgebaut, kann es schwerfallen, auf das eigene Misstrauen zu hören.
Denn die Täter verstehen es, Gefühle zu wecken und die Bedürfnisse der Jugendlichen nach Verständnis und Anerkennung zu bedienen. Deshalb ist es entscheidend, die Warnsignale zu kennen. Römer gibt Tipps, worauf junge Menschen im Netz achten sollten, wenn Fremde Kontakt suchen:
- Folgt der Account vielen anderen, hat aber selbst nur wenige Follower?
- Gibt es ein Profilfoto? Ist es deutlich zu erkennen? Wirkt es authentisch oder ist es vielleicht zu perfekt?
- Gibt die Person außergewöhnlich wenig von sich preis, möchte aber viel wissen?
- Ist die Sprache authentisch?
- Wünscht sich die Person einen Video-Chat, schaltet aber selbst die Kamera nicht ein und sucht Ausreden dafür?
Oft seien die Profile sehr gut gemacht, sagt Roemer. Einige verwenden Bilder von Dritten aus dem Netz - diese können Jugendliche zum Beispiel über die Google-Bildersuche finden. Über das Kamera-Symbol können Nutzerinnen und Nutzer Bilder hochladen und so nach der Quelle suchen.
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Täter nutzen Verletzlichkeit aus
Kommen Gefühle ins Spiel, dann kann es schwerfallen, sich zu wehren.
Dafür seien Kinder und Jugendliche empfänglich - und die Täter nutzten diese Verletzlichkeit bewusst und berechnend aus.
Expertin: Aufklärung über Cybergrooming muss in der Grundschule beginnen
Eben deshalb sei frühe Aufklärungsarbeit essenziell.
In dieser Zeit bekämen die Kinder ihre ersten Smartphones, dieser Start müsse allerdings besser begleitet werden.
Juuuport setzt sich deshalb auch für ein Schulfach der Medienkompetenz ein, in dem junge Menschen lernen, welche Chancen und Risiken zur Internet-Nutzung gehören. Letztlich müssten junge Menschen im Netz genauso geschützt werden wie im Alltag. "Spricht auf der Straße ein Erwachsener ein Kind an, dann schaut die Zivilgesellschaft hin", sagt Römer. "Wir müssen auch hinschauen, wenn Kinder und Jugendliche im Netz belästigt werden."
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