Auch Väter können nach der Geburt ihres Kindes psychisch erkranken. Bei einer postpartalen Depression kann das Hormon Testosteron eine Rolle spielen. Ein Betroffener erzählt.
Wenn Jan (Name geändert) über die Monate nach der Geburt seines Sohnes spricht, wird die emotionale Belastung deutlich: "Ich wusste, dass es mir nicht gut geht, aber ich hatte dafür keine Zeit."
Schlafentzug, Stress, Probleme in der Partnerschaft und Schwierigkeiten mit dem Kind machen dem jungen Vater zu schaffen. "Der Kleine hatte unglaubliche Probleme beim Einschlafen. Dann hat er geschrien, die ganze Zeit," erzählt Jan. Hinzu kommen ein Umzug und hohe Anforderungen im Job.
Nach der Geburt: Belastungen stauen sich an
Jan "funktioniert" weiter. Auch als seine Partnerin wegen einer Wochenbettdepression in einer psychosomatischen Tagesklinik behandelt wird. Die Belastung staut sich bei dem 33-Jährigen an, bis zum Zusammenbruch.
Die Diagnose: postpartale Depression, kurz PPD.
Jan kommt nach der Geburt seines Sohnes an Grenzen: psychisch und körperlich. Wie er Tiefpunkt und Depression mit einer Behandlung erfolgreich überwunden hat.
Postpartale Depression kann Monate nach der Geburt auftreten
Neben den typischen Symptomen einer Depression kommen bei einer PPD auch Gefühle der Überforderung und der Distanzierung zum Kind hinzu. Und: Die PPD kann zeitversetzt, also erst Monate nach der Geburt auftreten.
Er bemerkt, dass er Hilfe braucht. Doch ihn überfordert die Suche nach einem Therapeuten. Als er seine Partnerin zur "Mutter-Kind-Sprechstunde" begleitet, wird auch er routinemäßig nach Symptomen gefragt - und bekommt Hilfe.
Sollten Sie oder eine andere Person Hilfe benötigen, finden Sie hier ein offenes Ohr für Ihre Anliegen:
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Psychische Probleme hängen mit Hormonen zusammen
Prof. Sarah Kittel-Schneider vom Universitätsklinikum Würzburg forscht zu psychischen Erkrankungen rund um die Zeit der Geburt eines Kindes. Sie weiß, rund zehn bis 15 Prozent der Mütter sind von einer Wochenbettdepression betroffen. Doch die Neurobiologin und Psychiaterin nimmt auch die Väter in den Fokus.
Die ersten Ergebnisse der aktuellen Studie zeigen, dass nach der Geburt bei Vätern der Testosteronspiegel abfällt. Je niedriger er ist, desto stärker ist gemäß dieser Untersuchung die Neigung zu depressiven Symptomen.
Depression - eine viel besprochene und trotzdem noch immer tabuisierte Krankheit. Was es bedeutet, diese Krankheit zu haben.
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Therapieansatz bei PPD ist individuell
Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der postpartalen Depression. Jan halfen Antidepressiva und eine Verhaltenstherapie: "Durch die Medikamente habe ich wieder mehr Energie. Und durch die Therapie habe ich gelernt, besser mit meinen Gedanken und Gefühlen umzugehen."
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Um die Bindung zwischen Vater und Kind zu stärken, seien entwicklungspsychologische Methoden nützlich, weiß die Psychiaterin. Eine Möglichkeit: Mit Hilfe von Filmaufnahmen wird das väterliche Verhalten analysiert und der Fokus auf positive Ansätze im Umgang mit dem Kind gelenkt.
- Wie wichtig Väter für Frühgeborene sind
Vom ersten Tag an kämpfen Frühgeborene um Leben und Tod. Sie sind an Schläuche gebunden, werden beatmet und über eine Sonde ernährt. Sie brauchen dann auch ihre Väter.
Unbehandelte PPD hat Auswirkungen aufs Kind
Unbehandelt hat eine PPD auch negative Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes. Auch Störungen in der emotionalen Bindung sind möglich. Später kann es häufiger zu Depressionen und Angsterkrankungen kommen.
Hoffen auf Entstigmatisierung
Mindestens fünf Prozent der Väter sind von einer PPD betroffen und nach Studienlage behandlungsbedürftig. Die Dunkelziffer liegt vermutlich höher. Unnötige Scham über das Krankheitsbild und Unverständnis von Seiten der Gesellschaft prallen hier aufeinander.
Kittel-Schneider fordert generell einen offenen Umgang mit dem Thema. Nur so könne man den betroffenen Vätern helfen.
Jan ist froh, dass er Hilfe gefunden hat und seine postpartale Depression behandelt wird. Er möchte mit seiner Geschichte andere Väter ermutigen, sich Hilfe zu suchen.
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Depressionen sind laut WHO weltweit die zweithäufigste Krankheit. Und sie sind eine ernste, manchmal sogar lebensbedrohliche Erkrankung. Aber bislang weiß man wenig über Entstehung und Ursachen.
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