Deutscher Filmpreis:Neun Lolas für "Lieber Thomas"
24.06.2022 | 22:03
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Das Schwarz-Weiß-Drama ging mit zwölf Nominierungen ins Rennen. "Lieber Thomas" ist bester Spielfim 2022 und wurde mit der Goldenen Lola ausgezeichnet - und einigen weiteren.
Beim Deutschen Filmpreis hat das Drama "Lieber Thomas" neun Auszeichnungen gewonnen, darunter die Goldene Lola für den besten Spielfilm. Regisseur Andreas Kleinert erzählt darin vom Leben des Schriftstellers Thomas Brasch (1945-2001). Der Film wurde unter anderem für Regie und Drehbuch ausgezeichnet, wie die Deutsche Filmakademie am Freitagabend in Berlin bekannt gab.
Albrecht Schuch, der den Thomas spielt, wurde als bester Hauptdarsteller geehrt. Der 36-Jährige hatte erst bei der Verleihung im Jahr 2020 zwei Lolas gewonnen, damals für die Filme "Systemsprenger" und "Berlin Alexanderplatz".
Jella Haase bekam den Deutschen Filmpreis für die beste weibliche Nebenrolle. Die 29-Jährige wurde für ihre Darstellung in "Lieber Thomas" geehrt, sie spielte Thomas' Partnerin Katarina. "'Lieber Thomas' ist für mich eine Erinnerung daran, mutig zu sein", sagte Haase bei der Verleihung.
Schauspielerin Meltem Kaptan gewinnt Filmpreis
Schauspielerin Meltem Kaptan wurde beste Hauptdarstellerin.
Ausgezeichnet wurde sie für ihre Rolle im Drama "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush". Darin spielt sie die Mutter des langjährigen Guantánamo-Häftlings Murat Kurnaz - im Film versucht sie, ihren Sohn aus dem US-Gefangenenlager zu befreien.
"Alter Schwede", sagte Kaptan am Freitagabend und bedankte sich unter anderem bei der Akademie, den anderen nominierten Frauen und ihrer Familie. Kaptan würdigte in ihrer Dankesrede auch die Lebensleistung von Anwalt Bernhard Docke und Rabiye Kurnaz, die beide im Saal saßen.
Der Film von Andreas Dresen gewann zudem eine Lola in Silber, die Auszeichnung in Bronze ging an "Große Freiheit".
Ausgezeichnet wurde sie für ihre Rolle im Drama "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush". Darin spielt sie die Mutter des langjährigen Guantánamo-Häftlings Murat Kurnaz - im Film versucht sie, ihren Sohn aus dem US-Gefangenenlager zu befreien.
"Alter Schwede", sagte Kaptan am Freitagabend und bedankte sich unter anderem bei der Akademie, den anderen nominierten Frauen und ihrer Familie. Kaptan würdigte in ihrer Dankesrede auch die Lebensleistung von Anwalt Bernhard Docke und Rabiye Kurnaz, die beide im Saal saßen.
Der Film von Andreas Dresen gewann zudem eine Lola in Silber, die Auszeichnung in Bronze ging an "Große Freiheit".
"Die Schule der magischen Tiere" besucherstärkster Film
Der Kameramann Jürgen Jürges erhielt einen Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den deutschen Film. Er hat mit Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder ("Angst essen Seele auf"), Michael Haneke ("Funny Games") und Uli Edel ("Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo") zusammengearbeitet.
Der Kinderfilm "Die Schule der magischen Tiere" wurde als besucherstärkster Film ausgezeichnet. Bester Dokumentarfilm wurde "The Other Side of the River", bester Kinderfilm "Der Pfad". Der Bernd Eichinger Preis ging an Maren Ade, Janine Jackowski und Jonas Dornbach von der Berliner Produktionsfirma Komplizen Film.
Der Deutsche Filmpreis gilt als wichtigste nationale Auszeichnung in der Branche. Die Auszeichnungen sind mit insgesamt rund drei Millionen Euro für neue Projekte verbunden. Das Geld stammt aus dem Haus von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne).
Claudia Roth: "Krieg verändert alles"
Roth erinnerte vor der Verleihung an den Krieg in der Ukraine erinnert. "Wir wissen, er ist da", sagte die Grünen-Politikerin. Nicht einmal 1.000 Kilometer seien es von hier bis nach Lwiw, bis an die ukrainische Grenze. "Krieg verändert alles, auch Abende wie diesen."
Könne man den Film dennoch feiern? "Man kann es nicht nur - man soll es, man muss es." Sie rief die Filmbranche auf, sich auf ihre Kraft zu besinnen. "Die Kraft des Films, die Magie des Kinos." Sie freue sich über die Initiative der Deutschen Filmakademie, ukrainische Filmschaffende mit einem Stipendienprogramm zu unterstützen. "Sie werden uns die Schrecken des Krieges zeigen, damit er nicht namenlos bleibt."
1.700 Gäste bei Lola-Verleihung
Zur Verleihung des Deutschen Filmpreises waren rund 1.700 Menschen eingeladen. Zu der Feier auf dem Berliner Messegelände kamen beispielsweise die Schauspielerinnen Heike Makatsch und Anna Loos, Schauspieler Matthias Schweighöfer und seine Freundin Ruby O. Fee. Moderiert wurde der Abend von Katrin Bauerfeind.
Auf dem roten Teppich in Berlin erschienen am Freitagabend etwa Schauspielerin Jasmin Tabatabai ("Bandits") und "4Blocks"-Darsteller Kida Khodr Ramadan.
Quelle: dpa