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Badeunfälle in Deutschland:DLRG: So viele Ertrunkene wie seit 2019 nicht
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Mehr als 400 Menschen sind im vergangenen Jahr in Deutschland ertrunken. Auch Ältere seien durch den Klimawandel immer stärker gefährdet, warnt die DLRG.
Im vergangenen Jahr sind mindestens 411 Menschen in Deutschland ertrunken. Damit steigt die Zahl der Opfer erstmals seit fünf Jahren wieder über 400, wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) mitteilte. 2023 zählte die DLRG 380 tödliche Unglücke in Gewässern.
Dieses Ergebnis sensibilisiert hoffentlich möglichst viele Menschen für die bevorstehende warme Jahreszeit.
Ute Vogt, DLRG-Präsidentin
Fast jedes zweite Unglück habe sich in den drei Sommermonaten ab Juni ereignet. Allein im heißen August 2024 ertranken demnach 80 Menschen.
Auch Unfälle in der Badewanne
Unter den 411 Todesfällen waren 14 Kinder im Alter bis zehn Jahren. Mindestens acht von ihnen waren höchstens fünf Jahre alt. Die DLRG macht darauf aufmerksam, dass auch zu Hause - insbesondere in der Badewanne - immer wieder Unglücke passieren.
- Mitgliederrekord bei DLRG: Mehr Kinder wollen schwimmen lernen
Außerhalb würden Kinder ebenfalls dort verunglücken, wo Eltern weniger damit rechnen: im Gartenteich, im Planschbecken oder im Bach hinter dem Spielplatz.
Gefährliche Flüsse: Wo Menschen ertrinken
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Dennoch ist die Zahl der ertrunkenen Kinder im Vergleich zum Vorjahr um drei zurückgegangen. Auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen (11 bis 20 Jahre) gab es einen Rückgang: Mit 14 Opfern von tödlichen Unglücken in Gewässern hat sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr mehr als halbiert (29).
Immer mehr Ältere ertrinken
Deutlich zugenommen haben hingegen die Todesfälle im Alter ab 60 Jahren: Ertranken 2023 noch 31 Männer und Frauen zwischen 61 und 70 Jahren, waren es im vergangenen Jahr 55. Auch bei den 71- bis 80-Jährigen und den über 80-Jährigen sind viel mehr Menschen im Wasser zu Tode gekommen als im Vorjahr.
Risiko Vorerkrankung: Ertrunkene nach Alter
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DLRG-Präsidentin Vogt erklärte, dass Hitze und auch ein Sprung ins kühle Wasser den Körper sehr belasten könnten. Ältere Menschen müssten besonders vorsichtig sein. Sie warnte, dass ältere Menschen in Zukunft noch häufiger ertrinken könnten:
Angesichts weiter steigender Temperaturen im Zuge der klimatischen Veränderungen wird die Wahrscheinlichkeit solcher Unfälle womöglich noch zunehmen.
Ute Vogt, DLRG-Präsidentin
90 Prozent der Badeunfälle in Seen, Flüssen und Co.
Etwa 90 Prozent der Unglücke sind laut DLRG in Binnengewässern passiert, also in Seen, Flüssen, Teichen, Bächen oder Kanälen. 30 Menschen kamen in Nord- und Ostsee ums Leben.
"Die Flüsse, aber auch alle anderen unbewachten Gewässer sollten möglichst gemieden werden", sagte Vogt. Am sichersten sei das Baden und Schwimmen dort, wo Rettungsschwimmer im Notfall direkt vor Ort seien. Die Wasserrettungsorganisation konnte 2024 eigenen Angaben zufolge in 300 Fällen Schlimmeres verhindern.
Quelle: dpa
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