Felsabbruch bei Dover in Großbritannien: Ein Brocken der berühmten Kreidefelsen ist in den Ärmelkanal gestürzt. Für die Briten haben die Felsen einen hohen symbolischen Wert.
Mit Getöse ist ein großer Brocken der berühmten weißen Klippen nahe Dover in den Ärmelkanal gestürzt. Spaziergänger hielten das Naturereignis auf Fotos und Videos fest, berichten britische Medien.
In sozialen Netzwerken betonten Beobachter spöttisch, das Spektakel stehe symbolisch für die Lage des Vereinigten Königreichs. "Was für einen Sinn für Humor, Ironie und Timing die Natur hat: Die ikonischen Klippen von Brexit-Britain fallen ins eisige Meer", schrieb etwa ein Nutzer auf Twitter.
Kreidefelsen von Dover
Die Klippen, die bei der Anreise per Fähre gut zu erkennen sind, entstanden vor etwa 90 Millionen Jahren. Ihre weiße Farbe kommt durch die Kreidezusammensetzung - doch die ist besonders anfällig für Erosion. Deshalb stürzen immer wieder Teile ins Meer.
In den vergangenen 150 Jahren sind die Klippen nach Erkenntnissen von Forschern zehnmal schneller erodiert als in den 7.000 Jahren davor.
Abbrüche auf der Insel Rügen
Auch die Kreidefelsen auf der Ostsee-Insel Rügen bröckeln, dabei kommt es auch dort immer wieder zu größeren Abbrüchen. So stürzten etwa im Februar 2005 die Hauptzinnen der Wissower Klinken mit rund 50.000 Kubikmetern Kreide ins Meer, 2011 kam ein Mädchen aus Brandenburg bei einem Abbruch ums Leben.
Gründe für die Erosion sind außer der ohnehin weichen Zusammensetzung der Kreide auch die Kraft der Wellen, die gegen die Felsen prallen, sowie Stürme und starke Niederschläge.