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Bombenangriff vor 77 Jahren : Dresden: Gedenken und Protest gegen Neonazis

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Am 13. Februar 1945 sterben in Dresden Tausende durch Bombenangriffe. An mehreren Orten gedenkt die Stadt der Opfer. Überschattet wird der Tag von einem Neonazi-Aufmarsch.

Dirk Hilbert (FDP), Barbara Klepsch (CDU), Christian Piwarz (CDU) und Andrea Dombois (CDU) v.l.n.r.
Sächsische Politiker gedenken der Opfer der Luftangriffe auf Dresden 1945,
Quelle: dpa

Mit Kranzniederlegungen und stiller Erinnerung an Ruhestätten der Opfer haben Vertreter des Freistaats Sachsen und Dresdens am Sonntag der Opfer der Luftangriffe auf die Stadt an der Elbe im Zweiten Weltkrieg gedacht. Oberbürgermeister Dirk Hilpert (FDP) mahnte:

Wir dürfen mit Blick auf die Zerstörung von Dresden nicht nur auf 1945 schauen, sondern müssen unsere Perspektive auf die Zeit zwischen 1933 und 1945 erweitern.
Dirk Hilbert (FDP), Oberbürgermeister Dresden

Die Ursachen des Krieges und dessen Auswirkungen in anderen Teilen Europas seien ebenfalls zu betrachten.

Bas: Mit Leid "immer wieder Politik gemacht"

Auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) erinnerte in ihrer Rede zur Eröffnung der Bundesversammlung am Sonntag in Berlin an die Zerstörung Dresdens:

Mit diesen Toten, mit dem verheerenden Bombardement, mit dem Leid der Davongekommenen, wurde immer wieder Politik gemacht.
Bärbel Bas (SPD), Bundestagspräsidentin

Das sei schon im Zweiten Weltkrieg der Fall gewesen "und erst recht danach". Hilbert mahnte an den Gräbern von Opfern der alliierten Bombenangriffe vom 13. und 14. Februar 1945:

Im Erinnern müssen wir uns gerade auch wegen der gegenwärtigen politischen Lage in unserer Stadt, in unserem Land und in Europa der Vielschichtigkeit einer gleichzeitig trennenden und verbindenden, einer unendlich komplexen Geschichte stellen.
Dirk Hilbert (FDP), Oberbürgermeister Dresden

Mit Hilbert verneigten sich Vertreter des Freistaats wie Landtags-Vizepräsidentin Andrea Dombois, Kulturministerin Barbara Klepsch und Kultusminister Christian Piwarz (alle CDU) sowie des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Im Februar 1945 verwandeln alliierte Bomber das Stadtzentrum von Dresden in ein Inferno. Vieles, was damals geschah, ist bis heute umstritten.

Beitragslänge:
18 min
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Protest gegen "Schweigemarsch" von Neonazis

"Der Tag verläuft bisher friedlich und störungsfrei", sagte ein Polizeisprecher. Derweil zogen hunderte Neonazis durch die Altstadt. Der Aufzug unter den Klängen von Wagner-Musik wurde von Einsatzkräften ebenso abgesichert wie lauter Gegenprotest in Sicht- und Hörweite hinter Absperrungen, die ein direktes Aufeinandertreffen verhinderten.

Dem von "Nazis raus"-Rufen am Straßenrand begleiteten "Schweigemarsch" der Neonazis stellten sich Hunderte Gegendemonstranten laut entgegen. Über dem Areal von Zwinger, Semperoper und Residenzschloss kreiste ein Hubschrauber, außerdem standen ein Wasserwerfer und ein Räumpanzer bereit.

Menschenkette und Schweigeminute am Abend geplant

Mit der traditionellen Menschenkette will die Bürgerschaft am Abend erneut ein Zeichen für Frieden und Versöhnung setzen. Damit wehrt sich die Stadt gegen eine erneute Vereinnahmung des Jahrestages durch Rechtsextreme. Auch Hilbert und Klepsch haben angekündigt, sich einzureihen.

Gerade in der heutigen Zeit, in der extremistische Kräfte versuchen, den Rechtsstaat zu unterlaufen, ist sie ein starkes Symbol für Demokratie, Frieden und den Zusammenhalt unserer Gesellschaft.
Barbara Klepsch (CDU), Kulturministerin Sachsen

Das sagte Klepsch vorab mit Blick auf die Menschenkette. Danach werden Sächsische Staatskapelle und Dresdner Philharmonie spielen, ohne Beifall und mit Schweigeminute am Ende.

Bis zu 25.000 Tote durch Luftangriffe auf Dresden

In der Kreuzkirche wird ein ökumenischer Friedensgottesdienst gefeiert und danach läuten die Glocken aller Innenstadtkirchen - wie jedes Jahr zum Zeitpunkt des ersten Angriffs.

Knapp drei Monate vor Ende des Zweiten Weltkrieges hatten am 13. Februar 1945 und in den Tagen darauf alliierte Bomber Teile Dresdens in Trümmer gelegt. Die Zahl der Opfer konnte nie genau ermittelt werden. Nach Erkenntnissen einer Expertenkommission kamen bis zu 25.000 Menschen ums Leben, und eine Fläche von zwölf Quadratkilometern wurde vollständig zerstört.

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